Werner Philipp kämpft um sein Lebenswerk
Was wird aus dem Wassersportmuseum?
Seit zwei Jahren kann das Grünaer Wassersportmuseum nicht mehr besucht werden. Der langjährige Leiter Werner Philipp will sich damit nicht zufrieden geben.
85 Jahre und kein bisschen leise. Werner Philipp feierte jetzt Geburtstag. Der Gründer und Leiter des von 1990 bis 2016 existierenden Grünauer Wassersportmuseums hatte kürzlich ins Bürgerbüro der Linken geladen. „Heute rede ich“, rief Philipp seinen Unterstützern und Freunden zu Beginn der Veranstaltung zu. Diese war als Ausklang und Dankeschön gedacht.
Philipp ist stolz und unzufrieden zugleich, wenn er auf die Geschichte „seines“ Wassersportmuseums zurückblickt. Es war bis zum Beginn der Modernisierung der Grünauer Regattastecke in den Räumen der Haupttribüne untergebracht. „Am 16. Oktober 2016 wurde das Museum jedoch in sehr unschöner Form platt gemacht“, sagt Philipp.
Er vermisste in dieser Zeit die Anteilnahme der Politik, speziell die der SPD. Beigesprungen sei ihm in der schwierigen Phase Die Linke. Sie stellte ihm einen Versammlungsraum zur Verfügung, in dem Philipp seit März 2017 zumindest mit Fotos und Schautafeln an das „Wassersportmuseum 1990-2016“ erinnern konnte. 2019 wird diese Ausstellung jedoch Geschichte sein.
Die an mehreren Orten eingelagerten Boote könnten frühestens nach Grünau zurückkehren, wenn die Haupttribüne der Regattastecke fertiggestellt ist. Mit dem zuständigen Sportmuseum Berli“, einer Abteilung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, liegt Philipp nicht auf einer Linie. Auf Nachfrage der Berliner Woche wurde dort immerhin für 2019 eine Interimssausstellung von Teilen des Wassersportmuseums im „Olympia Café“ neben der Regattatribüne in Aussicht gestellt. Mangels Personal soll sie nicht täglich, aber zumindest an festen Tagen zugänglich sein. Auch die spätere Rückkehr in die Haupttribüne sei geplant, heißt es.
Werner Philipp hat von der Interimsausstellung gehört, fühlt sich aber nicht eingebunden. Er gibt sich im Kampf um sein Lebenswerk allerdings längst nicht geschlagen. In diesen Tagen hat er sich wieder mal in einem Brief an Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki gewandt. Es wird bestimmt nicht der letzte gewesen sein.
In Grünau liegen ihm noch so manche Dinge am Herzen. Das in den 2000er-Jahren von Politikern versprochene Sportdenkmal zum Beispiel sei bis heute nicht wieder aufgebaut.
Autor:Matthias Koch aus Köpenick |
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