Grünau. Weil in den letzten 20 Jahren den Berliner Fischern immer weniger Aale ins Netz gingen, wird schon lange gegengesteuert. Seit 2005 wurden durch das Fischereiamt Berlin fast drei Millionen Jungaale in Gewässer eingesetzt.
Anfang Juni fuhr am Steg des Vereins Pro Sport 24 in der Grünauer Straße ein Lkw mit Neubrandenburger Kennzeichen und speziellen Containern auf der Ladefläche vor. Er hat 1300 Kilogramm Jungaale gebracht. Damit die jeweils zehn Gramm leichten Miniaale den Transport gut überstehen, wurden sie mit Sauerstoff versorgt. Beim Entladen der Aale misst Jens Puchmüller vom Fischereiamt mehrfach den Sauerstoffgehalt des Wassers, außerdem wird jeder Eimer mit Jungaalen abgewogen und das Gewicht penibel notiert.
Eingesetzt werden die Aale aber nicht gleich am Steg, sondern an besonders geeigneten Stellen von Spree, Dahme und Müggelsee. Dazu sind die Fischer der jeweiligen Reviere mit ihren Kähnen zur Übergabe gekommen. Andreas Thamm: "Ich bringe die Aale am Nordufer des Müggelsees ins Wasser. Dort haben wir festen Boden, da schießen sie nicht in den morastigen Untergrund und ersticken. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich im Röhricht zu verstecken. So werden sie keine Beute der gefräßigen Barsche."
Thamm und seine Fischerkollegen hoffen, dass durch den Aalbesatz der Bestand des beliebten Speisefischs in den nächsten Jahren wieder ansteigt. Gingen den Fischern bis 1994 pro Jahr in ganz Berlin noch rund 30 Tonnen ins Netz, sind es zurzeit nur noch zehn. Weitere fünf Tonnen holen nach Schätzungen des Fischereiamts jedes Jahr die Angler aus den Berliner Seen.
Von 2005 bis 2013 wurden durch das Fischereiamt 2,88 Millionen Jungaale in Berliner Gewässer gesetzt, das kostete rund 1,17 Millionen Euro. Einen Teil der Kosten hat die Europäische Union übernommen.
Allein in diesem Jahr werden an mehreren Stellen 470 000 Nachwuchsaale eingesetzt.
Ralf Drescher / RD
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