Freiwillige Feuerwehr Grünau braucht neue Mitglieder

Wehrleiter Frank Jonas möchte gern mehr junge Menschen für die Freiwillige Feuerwehr in Grünau begeistern. | Foto: Ralf Drescher
  • Wehrleiter Frank Jonas möchte gern mehr junge Menschen für die Freiwillige Feuerwehr in Grünau begeistern.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Grünau. Die Freiwillige Feuerwehr Grünau wurde 1877 gegründet und gehört damit zu den ältesten im Bezirk. Jetzt plagen Wehrleiter Frank Jonas Nachwuchssorgen. "Wir sind nur noch 13 aktive Wehrleute. Nach Aussage der Direktionsleitung der Berliner Feuerwehr müssten wir mindestens 27 Mitstreiter haben", erzählt Wehrleiter Frank Jonas. Ein weiteres Problem ist das Alter der Freiwilligen. Der Wehrleiter ist schon 55, der größte Teil der Feuerwehrleute sind 35 Jahre und älter.

Im Oktober hatte die Wehr zu einem Infotag auf die Wache an der Schlierseestraße eingeladen. Es kamen sechs Interessenten. "Drei von ihnen haben sich bei uns beworben", freut sich Wehrleiter Frank Jonas. Wer bei der Freiwilligen Feuerwehr aufgenommen wird, durchläuft eine aufwendige Ausbildung. Genau wie ein Berufsfeuerwehrmann müssen die Freiwilligen in Kursen den Umgang mit Löschtechnik, Rettungsgeräten und Atemschutztechnik erlernen.

Ein Teil der Ausbildung erfolgt auch im Rahmen der alle zwei Wochen stattfindenden Übungsabende. So wie beim Besuch des Reporters. Sebastian Jonas (34), Sohn des Wehrleiters, führt gerade eine Übung für Atemschutzgeräteträger durch. Dabei wird angenommen, dass ein Feuerwehrmann an einer Einsatzstelle verunglückt ist und sich nicht mehr meldet. Zwei Feuerwehrleute rücken unter Atemschutz nach, bringen ein Sicherungsseil an und tasten sich durch den dunklen Raum, bis der Verunglückte gefunden ist und geborgen werden kann.

Die Freiwilligen Feuerwehren in der Direktion Süd haben nur 60 Prozent des vorgegebenen Personals. Wenn dann, wie in Rahnsdorf, bei Alarm nur noch drei Kameraden in die Feuerwache kommen, gibt es keine Alternative zur Schließung. Im April gingen bei der Freiwilligen Feuerwehr Rahnsdorf die Tore für immer zu. "Das war für viele von uns ein Schock, wir möchten das im Bezirk nicht noch einmal erleben", meint Frank Jonas.

Seit 1998 hat Grünau eine eigene Jugendfeuerwehr, aus der in den vergangenen Jahren mehrere Nachwuchskräfte übernommen werden konnten. Andere zogen aber weg, als sie volljährig geworden waren. "Wir haben hier in Grünau das Problem, dass es vor Ort keine Jobs und vor allem kaum für junge Leute bezahlbaren Wohnraum gibt. Deshalb haben uns in den letzten Jahren auch langjährige Mitglieder der Jugendfeuerwehr verlassen", ärgert sich Wehrleiter Frank Jonas.

Neben dem jährlichen "Tag der offenen Tür" soll es künftig zwei Mal im Jahr einen Informationstag geben, an dem potenzielle Mitstreiter einen Blick hinter die Kulissen werfen können.

Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, kann aber auch einfach an jedem 2. oder 4. Dienstag im Monat um 18 Uhr auf die Feuerwache an der Schlierseestraße 10 kommen. Das Mindestalter für eine Aufnahme beträgt 18 Jahre, das Höchstalter 44 Jahre.

Wissenswertes unter www.ff-gruenau.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 164× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 471× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 437× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 816× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.