Licht aus im Wohnwagenpark
Stromversorgung am Adlergestell 550-552 muss abgestellt werden
Den Menschen auf dem illegal bewohnten Grundstück Adlergestell 550-552 am S-Bahnhof Grünau wird der Strom abgestellt. Wie das Bezirksamt mitteilte, wurde die Verwaltung am 14. November von der Stromnetz Berlin GmbH über eine Prüfung der dortigen Stromanlagen informiert.
„Im Zuge der Überprüfung wurde festgestellt – und durch einen unabhängigen externen Gutachter bestätigt – dass die dort anliegende Stromversorgung eingestellt werden muss“, erklärte das Bezirksamt. Grund hierfür sei eine von den Anlagen ausgehende unmittelbare Gefährdung der Bewohner. Insbesondere die erhöhte Brandgefahr stelle ein nicht überschaubares Risiko für Leib und Leben der Menschen dar. Ein Aufschub einer Stromabschaltung sei aus diesen Gründen nicht tragbar, so die Stromnetz Berlin GmbH gegenüber dem Bezirksamt. Für die Strom- und Wasserversorgung sowie die hygienischen Bedingungen ist laut Bezirksamt allein der Grundstückseigentümer verantwortlich. Spätestens ab dem 28. November dürfen Bewohner die Anlagen auf dem Grundstück Adlergestell 552, 552a nicht mehr nutzen. Die Anlagen sind zu räumen. Das Bezirksamt hat eine Allgemeinverfügung zur Untersagung der Wohnnutzung erlassen.
Seit langer Zeit liegt der Bezirk mit dem Eigentümer der Fläche, Ulrich Ziegler, im Clinch. Ziegler lässt mehrere seiner Grundstücke bewohnen, obwohl er dafür keine Genehmigung hat. Die Wohnplätze lässt er über Online-Plattformen vermieten. Im Juli ließ das Bezirksamt nach einem Gerichtsentscheid zugunsten des Bezirks bereits den Wohncontainerpark in der Moosstraße 56-58 räumen. Nun scheint es auch auf dem Grundstück Adlergestell 550-552 ernst zu werden. Bereits seit geraumer Zeit seien Mitarbeiter des Sozialamts und diverse Träger nahezu täglich auf dem Gelände und unterbreiteten den Bewohnern konkrete Hilfsangebote, heißt es in einer Mitteilung des Bezirks. Am 6. November habe darüber hinaus auch eine Informationsveranstaltung durch das Sozialamt stattgefunden, die dazu gedient habe, den Menschen vor Ort die Unterstützungsleistungen darzulegen. „Das Wohlergehen der betroffenen Menschen vor Ort steht im Mittelpunkt aller Bemühungen des Bezirksamtes. Wir werden jedem der Bewohnenden ein Angebot machen, das Grundstück zu verlassen und eine entsprechende Unterkunftsmöglichkeit aufzeigen“, betont Stadträtin Dr. Claudia Leistner (Grüne).
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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