Malerische Natur in der Stadt
Die Kleinen Grunewalder Seen sind ein lohnenswertes Ausflugsziel
Mitten in der pulsierenden Hauptstadt, in der Nähe von Ku’damm und Avus, können Wanderfreunde Natur pur genießen. Wer zum Beispiel an den Kleinen Grunewaldseen entlang wandert, kann mitunter wildromantische Flecken und verwunschene Ecken entdecken. Und: Auch ein Streifzug durch die Villenkolonie Grunewald kann Spannendes und Interessantes bieten.
Die Wanderroute entlang der Kleinen Grunewaldseen führt an fünf kleinen Seen entlang: Dianasee, Koenigssee, Herthasee, Hubertussee und schließlich der Halensee. Die Tour startet am S-Bahnhof Grunewald. Von hier aus geht es die Fontanestraße hinunter bis zur Grünanlage Fontanestraße 36. Hier ist der Dianasee für die Öffentlichkeit zugänglich. Gegenüber dem Parkausgang an der Fontanestraße 15 führt ein Tor zur denkmalgeschützten Anlage der Villa Harteneck in der Douglasstraße. Die Villa wurde zwischen 1910 und 1912 errichtet. Die dreiteilige Villenparkanlage ist denkmalgeschützt.
Wo sich die Knef vor der Presse versteckte
Läuft man jetzt die Douglasstraße hoch und dann rechts in die Bettinastraße hinein, kommt man an der Nummer 12 vorbei. Hier versteckte sich Ende der 1970er-Jahre Hildegard Knef vor der Presse wegen einiger Schönheits-OPs. Im weiteren Straßenverlauf geht es direkt in die Winkler Straße. Hier befinden sich besonders prächtige Gründerzeitvillen. Eindrucksvoll ist die riesige, leider seit Jahren leer stehende Villa Noelle in der Nummer 10. Sie könnte als Kulisse eines Horrorfilms dienen. Daher rührt vermutlich auch ihr Name: „Geistervilla“. Vor zehn Jahren zogen die letzten Bewohner aus. Jetzt steht das imposante Baudenkmal zum Verkauf.
Blick auf prächtige Villen
Ein paar Häuser weiter geht es rechts in den Hasensprung. Der kleine Fußweg verbindet die Winkler Straße und die Koenigsallee. Die Hasensprungbrücke in der Mitte des Weges überspannt die schmale Verbindung zwischen Dianasee und Koenigssee. Von der denkmalgeschützten Brücke mit den Hasenskulpturen hat man einen reizvollen Blick auf beide Gewässer. Gleich hinter der Brücke geht ein Spazierweg ab, der zum Koenigssee führt. Bänke am Ufer des Sees laden zum Verweilen ein. Bei einer kleinen Rast und vielleicht einem Picknick kann man den Blick auf die prächtigen Villen am See genießen.
Schöne Ausblicke über den See
Weiter geht es zum Herthasee. An der Delbrückstraße 2 führt ein kleiner Weg zur Gartenanlage der Villa Walther. Sie reicht bis ans Ufer des kleinsten der fünf Seen. Von hier aus führt die Route bis zur Bismarckallee und dann links zur Bismarckbrücke, die unterquert werden kann. Unter der Brücke verläuft die Verbindung von Herthasee und Hubertussee. Letzterer kann fast zu einem Dreiviertel umrundet werden. Der befestigte Spazierweg führt am Ufer entlang und gibt den Blick auf wildromantische Stellen frei. Von einer Plattform am östlichen Ende des Uferweges bietet sich ein schöner Ausblick über den See. Unter der Plattform befindet sich übrigens eines der Pumpwerke, die gereinigtes Wasser aus dem Wannsee vom Wasserwerk Beelitzhof aus in die Seenkette pumpen. Von der Plattform aus geht es am nördlichen Ufer weiter am See entlang. Ein Pfad führt zur Herthastraße, der man in Richtung Bismarckallee folgt, diese überquert und weiter bis zur Koenigsallee läuft. Von hier gelangt man zum Halensee. Über die Wallotstraße kommt man zu einer Grünanlage. Hier am ruhigen Südufer gibt es drei Naturdenkmale: eine Eibe, eine Blutbuche und eine Sommerlinde. Über die Erbacher und Trabener Straße führt die Route durch den Friedenthal-Park. Über die Bornstedter Straße kommt man schließlich zum S-Bahnhof Halensee.
Zum Schluss ein Tipp für Radfahrer: Die Tour kann auch geradelt werden. Die Strecke ist weitgehend barrierefrei. Mit dem Rad ausgerüstet, kann die Route auch beliebig erweitert werden. Ein Schwenk zum Hundekehlesee lohnt sich auf jeden Fall und von dort aus ist auch der Grunewaldsee nicht mehr weit.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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