Innovative Pläne für Bahnhofsbrache in Grunewald

Wohnen zwischen Bahnhofsbauten? Über die Zukunft der 14 Hektar großen Brachfläche denken alle Beteiligten gemeinsam nach. | Foto: Schubert
  • Wohnen zwischen Bahnhofsbauten? Über die Zukunft der 14 Hektar großen Brachfläche denken alle Beteiligten gemeinsam nach.
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Grunewald. Eingeklemmt zwischen Verkehrstrassen, verlärmt, verfallen: Der Güterbahnhof Grunewald bringt nicht die besten Vorraussetzung mit für ein gemischtes Wohn-, Gewerbe- und Freizeitquartier. Aber am Ende könnte er genau das werden.

Wie eine landschaftliche Scholle liegt es da. Das alte Bahnhofsgelände am Eichkamp - ein scheinbar unbrauchbares Sammelsurium von Bahnanlagen zwischen Autobahntrasse und noch befahrenen Gleisen mitten im Nichts. So gesehen handelt es sich nicht gerade um ein Grundstück, das mit Entwicklungschancen glänzt. In anderer Hinsicht gilt es aber als Glücksfall. "Die Planungshoheit liegt hier nicht beim Investor, sondern beim Bezirk", nennt Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) den Ausgangspunkt für ein so genanntes Charretteverfahren, das bisher alle Beteiligten mitdenken ließ: den Investor, den Bezirk, die Bürger.

Nach einer überraschenden Kehrtwende im Winter verwarf Grundstückseigentümer Kurt Krieger die Pläne zur Errichtung eines Möbelhauses und zeigt sich seitdem offen für eine Wohnbebauung mit Raum für Gewerbe und Freizeit. Und es blieb nicht nur bei Worten - es fließt von seiner Seite auch weiterhin Geld, etwa in ein Lärmgutachten. Sobald jenes auf dem Tisch liegt, wird laut Schulte klar sein, welche Nutzung an welcher Stelle der Fläche möglich ist.

"Wir wollten vom Nein-Sagen wie beim Tempelhofer Feld wegkommen und zum aktiven Gestalten übergehen", sagt Florian Schmidt vom Entwicklungsbüro Urbanitas Berlin-Barcelona, das die Vorgänge steuert. Der Güterbahnhof könne eine "Spielwiese" werden für Akteure, die aus der Innenstadt ins Grüne ziehen. Als nächstes soll ein Dialogverfahren das endgültige Konzept erbringen. Und am Ende, wenn die Vision klar umrissen ist, schließt sich ein übliches Verfahren der politischen Beschlüsse an.

Bis dahin bleiben, beispielsweise beim Thema Lärm, noch einige Unwägbarkeiten, die das Projekt ins Schlingern bringen könnten. Doch Rainer Latour, Leiter des Stadtplanungsamtes, ist optimistisch, dass man Krieger die Situation erfolgversprechend darbieten kann - indem man sie rentabel macht. Sollte er sich querstellen, bliebe ihm nur ein nutzloses Grundstück.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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