Gedenktafeln am Wegscheider-Gymnasium ersetzt

Grunewald. Mit Entsetzen hatte das Wegscheider-Gymnasium im Frühjahr 2016 den Diebstahl von zwei Gedenktafeln am Haupteingang bemerkt, die an das Schicksal von 100 jüdischen Schülerinnen im Dritten Reich erinnern. Jetzt erhielt die Schule Ersatz.

Wer die Diebe waren? Warum jemand das Mahnmal an eine Demütigung jüdischer Mitschüler verschwinden lassen wollte? Bis heute ungeklärte Fragen. Immerhin hat das Wegscheider-Gymnasium den Verlust ihrer zwei Gedenktafeln jetzt verwunden.

Da die alten Exemplare nicht wiederauffindbar waren, musste eine Nachbildung der 1998 angebrachten Originale her. „Ein großer Dank gilt der Firma Andreas Breslauer für das Wiederherstellen und Anbringen der Gedenktafeln, die an die jüdischen Mädchen erinnern, denen das Lernen während der Zeit des Nationalsozialismus’ an unserem Gymnasium verwehrt wurde“, konnte Schulleiterin Carola Hammer jetzt vermelden. „Das Gedenken an die jüdischen Schülerinnen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Schulalltags“, hatte sie 2016 nach der Entwendung klargestellt. Hammer nannte diese Tat „ein ideelles Verbrechen“. Die Vorrecherche für die Produktion der Gedenktafeln – eine in deutscher, die andere in hebräischer Sprache – war in den 90er-Jahren Teil einer Projektarbeit im Religionsunterricht zum Thema Holocaust. Hierfür sichteten die Klassen hauseigene Dokumente der damaligen Mädchenschule aus den Jahren 1933 bis 1939. Und hinterließen in Form der Tafel ein bleibendes Zeichen. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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