Nach Brandstiftung wieder da
Dank Solidarität und Spenden konnte neue Bücherbox aufgestellt werden

Zimmerer vom Sägewerk Grunewald stellten die neue Bücherbox fachgerecht am Bahnhof Grunewald auf. Konrad Kutt (rechts) bedankt sich für das Engagement.  | Foto:  K. Rabe
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Endlich ist sie wieder da – die Bücherbox am Bahnhof Grunewald. Im Sommer vergangenen Jahres wurde die umgestaltete Telefonzelle durch eine Brandstiftung komplett zerstört und mit ihr der Inhalt. Jetzt hat es die Initiative BücherboXX gemeinsam mit dem Sägewerk Grunewald geschafft, und eine neue Bücherbox steht wieder am angestammten Platz.

Die Brandstiftung wurde als „schweres antisemitisches Attentat“ gewertet. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin ermittelte nach dem Anschlag einen Tatverdächtigen. Bei den verbrannten Büchern handelte es sich größtenteils um Literatur über die Verfolgung, Deportation und Ermordung vieler Berliner Juden in der Nazizeit. Die Besonderheit der Bücherbox am Bahnhof Grunewald ist die Nähe zum Mahnmal „Gleis 17“, das an den Ort erinnert, von dem aus viele tausend Berliner Juden unter der Nazi-Herrschaft in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden.

Die Tat vor gut einem halben Jahr sorgte für Entsetzen nicht nur bei Anwohnern und Nutzern der Bücherbox. Viele Menschen haben geholfen, dass in relativ kurzer Zeit eine neue Box aufgestellt werden konnte. „Wir haben es geschafft und freuen uns mit der Nachbarschaft darüber“, sagt Konrad Kutt vom BücherboXX-Team. Viele hätten dabei unterstützt – vor allem durch Solidarität gegen Antisemitismus sowie Spenden für den Wiederaufbau, freut sich Kutt. „Es ist an so vielen Orten Solidarität entstanden. Die große Spendenbereitschaft hat die neue Bücherbox ermöglicht“, freut sich Kutt.

Der Maler und Grafiker Rainer Ehrt lieferte den Entwurf für die künstlerische Gestaltung der neuen Bücherbox. | Foto:  K. Rabe
  • Der Maler und Grafiker Rainer Ehrt lieferte den Entwurf für die künstlerische Gestaltung der neuen Bücherbox.
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Auf der feierlichen Veranstaltung zur Aufstellung am 23. Februar betonte Kutt auch, dass die neue Bücherbox wahrlich nicht vom Himmel gefallen sei. Handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten kamen bei der Gestaltung zusammen. Gewerke wie Holztechnik, Solartechnik, Gestaltung, Komposition, Malerei und Logistik sorgten dafür, dass eine ausgediente Telefonzelle nur wieder als Büchertauschort am Bahnhof Grunewald steht. Entwurf und künstlerische Begleitung lagen in den Händen des Künstlers Rainer Ehrt, Christian Voss setzte den Entwurf malerisch um. Umschüler bauten Regal und Bänke. Der Verein Energie für Bildung (EfB) steuerte die Solartechnik bei, die für Licht und Audiobox die Energie liefert. Auf der neuen Audiobox sind Kompositionen zum Mahnmal Gleis 17 zu hören. Sie sind ein Geschenk des israelischen in Berlin lebenden Musikers Tal Koch.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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