Ein neue Chance: Plastische Chirurgen helfen Kindern aus Krisenregionen
Schmargendorf. Es ist keine Urlaubsreise, für die Christoph Sachs, Funktionsoberarzt und Plastischer Chirurg am Martin-Luther-Krankenhaus, seine Koffer gepackt hat. Im Gepäck sind Verbandsmaterialien, Medikamente und medizinische Instrumente. Sein Reiseziel ist die Demokratische Republik Kongo.
Für vier Wochen ist sein Arbeitsplatz eine medizinische Behelfsstation in Ostafrika. Er ist für die Hilfsorganisation Interplast im Einsatz. „In der Demokratischen Republik Kongo gibt es kein einheitliches, staatliches Gesundheitssystem, dazu die instabile Sicherheitslage“, erklärt der Arzt. Für ihn ist es der zweite Einsatz, wieder mit Material- und Sachspenden, unterstützt vom Martin-Luther-Krankenhaus.
"Er ist mir ans Herz gewachsen"
2016 hatte Christoph Sachs mit einem Ärzteteam 187 Patienten operiert. Darunter Jugendliche, von Rebellen grausam verstümmelt. Einem Jungen wurden die Lippen rekonstruiert, jetzt kann er wieder normal essen. „Er ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich, ihn wiederzusehen und weiterzubehandeln“, sagt er.
Neben der Behandlung von Patienten werden auch die einheimischen Ärzte weitergebildet und in den nächsten Jahren soll ein Krankenhaus aufgebaut werden.
PD Dr. Ole Goertz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Martin-Luther-Krankenhaus, engagiert sich für die Hilfsorganisation„Placet – Plastisch-chirurgisches Centrum für Terroropfer" e. V. in Berlin. Mit Unterstützung des Krankenhauses hat Dr. Goertz mit seinem Team in den vergangenen Monaten drei Kinder mit schwersten Verbrennungen aus Angola und Afghanistan operiert. Das Martin-Luther-Krankenhaus hat dafür OP-Kapazitäten und Personal bereitgestellt, die Nachbetreuung übernommen und Spenden gesammelt. „Die Fröhlichkeit und Tapferkeit dieser Kinder, die Freude, wenn sie Hand oder Fuß das erste Mal entdecken und damit eine neue Freiheit erlangen, hat mich tief beeindruckt. Ihnen zu helfen erfüllt mich mit großer Freude“, sagt Dr. Goertz. ReF
Autor:Regina Friedrich aus Wilmersdorf |
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