Sprengplatz soll bleiben
Senatorin spricht sich für Weiterbetrieb aus
Nach dem Großbrand Anfang August auf dem Sprengplatz Grunewald wurde eine Diskussion um den Standort des Sprengplatzes und seinen Betrieb in Gang gesetzt. Die Stimmen nach einer sofortigen Schließung und der Verlagerung des Platzes ins Umland wurden lauter. Innensenatorin Iris Spranger spricht sich nun für den Erhalt des Sprengplatzes im Grunewald aus.
Für die Sicherheit der Menschen in Berlin und Brandenburg gebe es keinen alternativen Standort, begründet die Senatorin und betont, dass sie den Sprengplatz an dieser Stelle erhalten wolle. Insbesondere die Lage, weit weg von der nächsten Wohnbebauung und durch kurze Anfahrtswege erreichbar, sei ein entscheidender Vorteil, teilte die Senatorin in einer Presseerklärung mit. „Wir werden mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz weitere mögliche Schutzmaßnahmen für die Natur sowie eine mögliche Aufforstung des Waldes erörtern.“ Darüber hinaus solle die Anschaffung zusätzlicher Gerätschaften wie zum Beispiel einen Löschroboter geprüft werden. „Die Sicherheit der Berliner hat für mich oberste Priorität“, betonte Spranger anlässlich von mehreren kontrollierten Sprengungen, die am 31. August auf dem Platz ausgeführt werden mussten und erneut Absperrungen und Verkehrseinschränkungen notwendig machten.
Gäbe es den Sprengplatz im Grunewald nicht, müssten Sprengungen im Stadtgebiet stattfinden. Das würde zu weit mehr Beeinträchtigungen für die Berliner führen. Denn auch 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werde regelmäßig Kriegsmunition gefunden. Allein im vergangenen Jahr seien rund 52 000 Kilogramm Kriegsmunition gefunden worden. Etwaige Kooperationen mit anderen Ländern wurden geprüft, kämen jedoch für das Land Berlin nicht in Frage. Längere Transportwege auch durch bewohntes Gebiet würden ein hohes Sicherheitsrisiko darstellen. „Der Sprengplatz Grunewald ist bisher die einzige genehmigungsfähige Anlage in Berlin. Seit Einrichtung des Sprengplatzes im Jahr 1950 gab es dort bis zu dem Großbrand im August keine größeren Brandereignisse oder Unfälle“, sagt die Senatorin.
Die Suche nach den Ursachen für den Großbrand ist noch nicht abgeschlossen. Das Berliner Landeskriminalamt arbeitet diesbezüglich mit Experten des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Materialforschung eng zusammen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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