Am Teufelssee trainieren Kader für die WM
Bei 13 Grad Lufttemperatur hielten sich am Vormittag nur die Sportler im Wasser auf. Unter ihnen ist Susanne Krüger, die auf der DLRG-Station an der Bammelecke in Grünau Dienst versieht. Gekenterte Segler holt sie dort auch häufiger bei Wind und Wetter aus dem Wasser als bei Flaute und Sonnenschein.Rettungsschwimmen ist kein Schönwettersport. Es ist das zweite Lager des DLRG-Bezirksverbandes Charlottenburg-Willmersdorf. Hier werden einmal die Älteren, zu denen Susi mit ihren 16 Lenzen bereits gehört, auf die großen Aufgaben wie die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Montpellier vorbereitet, und andererseits der Nachwuchs an den Wettkampfsport herangeführt. Von den 16 Teilnehmern des Lagers kämpfen sechs in der Berliner Landesauswahl. Der Jugendvorsitzende Christopher Langen kann stolz berichten, dass die Mannschaft des Bezirksverbandes zu den zehn besten in ganz Deutschland gehört. Susanne Krüger wird im Herbst an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen. Ziel ihrer Mannschaft ist es, den dritten Platz vom Vorjahr zu verbessern.
Für den Rettungsdienst ist Charlotte Dammasch mit ihren 13 Jahren noch zu jung. Erst ab 16 Jahren dürfen die Jugendlichen im Rettungsdienst an den Badestellen eingesetzt werden und an regulären Wettkämpfen teilnehmen. Um die Jüngeren darauf vorzubereiten, wurden jedoch auch für sie spezielle Wettkämpfe eingeführt. So wird die Schülerin des Heinz-Berggruen-Gymnasiums am wichtigsten deutschen Jugendwettkampf, dem Youngsters Cup in Eckernförde, teilnehmen. In der Halle ist ihre Mannschaft schon zum zweiten Mal in Folge Berliner Meister geworden. Nun freut sie sich darauf, unter Wind und Wellen ihr Können unter Beweis stellen zu dürfen.
Die beiden jungen Frauen sind ihr ganzes Leben mit dem Wasser und der DLRG verbunden. Im zarten Alter von drei Monaten waren sie beim Babyschwimmen der DLRG dabei. Die Lebensrettungsgesellschaft kümmert sich schon sehr früh um ihren Nachwuchs. Davon profitieren alle. Erst am 8. Juni wurde im Stößensee ein neunjähriges Kind, das bei der Verfolgung seines Wasserballs von der Luftmatratze fiel, von einem Rettungsschwimmer wieder an die Wasseroberfläche geholt.
Der Bezirksverband möchte auch mit den jüngeren Kindern 2014 solch ein Trainingslager am Meer durchzuführen. Über das Training mit den Rettungsboards, -kajaks und -skis hinaus kann dort auch das Wellenreiten geübt werden. Das ist keine rein sportliche Disziplin. "Wenn man es richtig geübt hat, kann der Retter auch mit einer verletzten Person in der Welle fahren", sagt Christopher Langen, der am eigenen Leib dramatische Situationen in den Wellen erlebt hat. "Wir bringen den jungen Rettungsschwimmern bei, dass sie keine Angst vorm Wasser haben brauchen, aber diesem Element jedoch den gebührenden Respekt zollen müssen. Bei aller Kunst ist letztlich immer das Meer der Meister."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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