Käte-Tresenreuter-Haus feiert seinen 30. Geburtstag
Grunewald. Am Freitag, 13. Dezember, feiert das Sozialwerk im Käte-Tresenreuter-Haus, seinem "Humboldt-Schlößchen", in der Humboldtstraße 12 das 30-jährige Bestehen dieses Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums.
Das größte Geburtstagsgeschenk kam vom Abgeordnetenhaus: Das Käte-Tresenreuter-Haus wird eines von vier neuen Stadteilzentren. Dafür hat der Hauptausschuss 300.000 Euro bewilligt, wovon das "Humboldt-Schlößchen" jährlich mit 73.000 Euro gefördert wird. Mit dem Nachbarschaftscafé im Halemweg erhält der Bezirk aus diesem Topf ein zweites neues Stadtteilzentrum. Über diesen Erfolg freut sich insbesondere Joachim Krüger (CDU), der neu in den Vorstand des Trägervereins Sozialwerk Berlin gewählt wurde und als Mitglied des Hauptausschusses diese Entscheidung befördert hat. Sie ist für das "Humboldt-Schlößchen" umso wichtiger, als dass das Sozialwerk in diesem Jahr schwere Verluste erlitten hat.
Am 18. Februar starb dessen Gründerin Käte Tresenreuter und im Mai folgte ihr Harry Tresenreuter, der als ihr Ehemann den gesamten Aufbau des Sozialwerkes begleitet hat. Was sie aufgebaut haben, wirkt weit über die Landes- und Staatsgrenze hinaus und in die Zukunft hinein: Senioren nahmen ihre Geschicke selbst in die Hand. Damit wurde das Sozialwerk zum Vorbild für viele Selbsthilfevereine von Senioren. Zugleich brachte das Sozialwerk die Alten durch ehrenamtliche Tätigkeit als nützliche Glieder wieder in das gesellschaftliche Leben zurück. Die heutigen Pflegestützpunkte haben ihre Wurzel in den vom Sozialwerk entwickelten "Beratungen rund ums Alter".
Das Ehrenamt ist neben einer staatlichen Förderung die einzige Basis, auf der die Arbeit des gesamten Sozialwerkes beruht. Im 40. Jahr des Sozialwerkes wurde Käte Tresenreuter von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als älteste ehrenamtlich tätige Bürgerin empfangen. Aus gleichem Anlass wurde Ende 2011 das "Schlösschen" nach Käte Tresenreuter benannt.
Heute führt ihre Tochter Margit Hankewitz dieses Werk als Vorsitzende fort. Ihr Blick ist in die Zukunft gerichtet. Es sind nicht nur neue Angebote wie die Zeitzeugengespräche im "Erzählcafé". Gemeinsam mit der Alice-Salomon-Hochschule und der Beuth Hochschule wurde ein Forschungsprojekt angestoßen, das ermitteln soll, welche Hürden beseitigt werden müssen, damit alte Menschen besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können - sei es, dass die Ampelschaltungen für die Straßenüberquerung zu kurz sind, es im öffentlichen Raum zu wenig Sitzgelegenheit gibt oder eine Handyanwendung entwickelt wird, die sie sicher zu den nächsten Hilfseinrichtungen oder auch nur zur nächsten öffentlichen Toilette führt.
Frank Wecker / FW
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