Seit 125 Jahren ist das Wasserwerk Beelitzhof in Betrieb
Seit 20.000 Jahren ziehen sich die Gletscher zurück. Durch ein riesiges Urstromtal fließt das Wasser längs durch Berlin zur Nordsee. Unter Berlin befindet sich deshalb ein Trinkwasserreservoire von 350.000 Millionen Kubikmetern. Kluge Stadtväter kauften den Hohenzollern das Ufergelände am Wannsee ab. Dort errichtete vor 125 Jahren die Charlottenburger Wasserwerke AG das Wasserwerk Beelitzhof, um die damals bedeutendste und reichste Stadt Preußens sicher mit Trinkwasser zu versorgen. Bis heute wird von hier aus die Stadt von Westend bis Neukölln versorgt. Für den Norden ist das Wasserwerk Tegel, für den Osten Friedrichshagen zuständig.
Das Wasser wird von 80 Pumpen aus einer Tiefe von etwa 150 Metern gefördert. Es kommt keimfrei an die Oberfläche. Einziger Schönheitsfehler ist, dass es nach kurzer Zeit braun wird. Das liegt an dem gelösten Eisen. Es flockt durch die Zufuhr von Sauerstoff aus. Ein drei Zentimeter starker Kiesfilter nimmt es auf. Damit ist das Berliner Wasser fertig. Es wird einzig mit Berliner Luft und märkischem Sand aufbereitet.
Um es zu schützen, wurde um die Brunnen eine Zone festgelegt, die ein Drittel des Stadtgebiets einnimmt. Und diese Schutzzone verhindert, dass die Ufer von Havel und Spree zugebaut werden und garantiert, dass sie bis heute den Berlinern zur Erholung zur Verfügung stehen.
Zum Jubiläum 125 Jahre Charlottenburger Wasserwerk wurde eine neue Belüftungsanlage für das Grundwasser in Betrieb genommen. Mit sieben Millionen Euro ist dies die größte Einzelinvestition seit 2005. "In diesen acht Jahren haben die Wasserbetriebe insgesamt 32 Millionen Euro in das drittgrößte Berliner Wasserwerk investiert. Viele Brunnen, die Energieversorgung, die unterirdischen Reinwasserbehälter und die Pumpwerke Kleistpark sowie Columbiadamm, die der Verteilung des Beelitzhofer Wassers dienen, wurden erneuert", berichtet Jens Feddern, Leiter des Bereichs Wasserversorgung bei den Wasserbetrieben. Vom Beelitzhof werden das Wasserwerk Tiefwerder sowie die Pumpwerke Westend, Marienfelde und Johannisthal vollautomatisch gesteuert. Das Werk speist jährlich 35 Millionen Kubikmeter Trinkwasser ins Berliner Netz.
Nächstes Vorhaben ist der Bau einer fünf Kilometer langen Leitung zum Horizontalfilterbrunnen des 1995 stillgelegten Wasserwerks Riemeisterfenn, um dessen Grundwasserressourcen verfügbar zu machen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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