Berliner SC bleibt hinter den eigenen Erwartungen zurück
Grunewald. Die Fußballer vom Berliner SC haben die Hinrunde der Berlin-Liga mit 20 Zählern auf Platz 13 abgeschlossen. Diese Punkteausbeute der Truppe von der Hubertusallee ist definitiv zu wenig, wie auch Trainer Andreas Weiß befindet. Und doch nimmt er seine Truppe in Schutz.
„Keine Frage: „Wir sind wie ’ne Wundertüte. Niemand weiß, was Woche für Woche dabei herauskommt. Und das wissen nicht nur unsere Gegner, sondern auch wir selbst manchmal nicht“, blickt der Trainer auf eine Hinrunde zurück, in der Licht und Schatten abwechselten. Ein positives Beispiel war der letzte Auftritt vor der Winterpause, als man beim mit Regionalligaspielern gespickten BFC Dynamo II mit 6:2 gewinnen konnte. „Da haben wir ein Spiel hingelegt, wie wir es uns öfter in der Hinrunde gewünscht hätten“, ist Weiß erfrischend ehrlich. „Mit dieser Mannschaft und diesem Potenzial, das viele Spieler haben, müssen wir mehr Punkte holen und besser platziert sein.“
Reine Kopfsache
Doch woran liegt es, dass der BSC seine Möglichkeiten nicht häufiger ausschöpfen kann? „Es gibt sicherlich mehrere Gründe. Aber ich denke, dass es zu großen Teilen reine Kopfsache ist“, mahnt Weiß an. In entscheidenden Momenten würde manchmal das letzte Quäntchen Konzentration fehlen. „Wir trainieren richtig gut. Die Mannschaft ist fleißig. Deshalb haben wir eigentlich auch die notwendigen Körner und die Kondition. Doch dann machen wir immer wieder, weil wir unkonzentriert sind, blöde Fehler und hecheln einem Rückstand hinterher. Umso öfter das passiert, desto häufiger wird das zu einem mentalen Problem, weil jeder vermutlich denkt: Oh nein, nicht schon wieder!“
Von 17 Partien wurden nur sechs gewonnen. Zwei Mal teilte man sich die Punkte, neun Mal verließ der BSC als Verlierer das Spielfeld. Kurios: Mit 42 Toren hat man nach Spitzenreiter VSG Altglienicke die zweitmeisten Treffer der gesamten Liga erzielt. Neuzugang Norman Guski, der im Sommer von Preußen 07 Mahlow-Blankenfelde kam, ist mit 17 Treffern der Toptorschütze der Berlin-Liga. Aber auch hier hat Andreas Weiß eine Antwort parat: „Wenn man wie wir in einem Spiel wie gegen Hermsdorf vier Tore schießt, muss man so ein Spiel auch gewinnen. Das darf dann nicht 4:4 ausgehen. Da fehlt uns einfach noch die Cleverness.“
Obwohl der BSC in der unteren Tabellenhälfte platziert ist, beträgt der Abstand zu den Abstiegsrängen elf Punkte. Deshalb und natürlich auch aufgrund des spielerischen Potenzials ist sich Weiß sicher, dass sein BSC mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Vielmehr wolle man in der Rückrunde das ursprünglich ausgegebene Saisonziel, einen einstelligen Tabellenplatz, weiter verfolgen. „Wir werden in der Rückrunde die Kurve bekommen und mehr Punkte holen als in der Hinserie“, ist der Coach optimistisch. „Das Wichtigste für mich ist, dass wir nach wie vor Spaß am Fußball spielen haben – sowohl im Training als auch am Sonntag im Punktspiel. Das Funkeln in den Augen muss immer da sein. Der Rest kommt dann von ganz allein.“ min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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