Die letzten Mohikaner: Ersatzgeschwächter TuS Makkabi erringt verdientes Remis
Westend. Der TuS Makkabi hat sich am 13. Spieltag der Berlin-Liga in allerletzter Sekunde einen hochverdienten Punkt erkämpft: Talal Hamo sicherte mit seinem Treffer vom Elfmeterpunkt in der 89. Minute den Gästen aus dem Westend ein 2:2 (1:1)-Remis beim Berliner SC.
„Wir waren von Beginn an sehr gut in den Zweikämpfen, haben die Bälle gut erobert und einen enormen Willen an den Tag gelegt“, freute sich TuS-Coach Frank Diekmann nach der Partie am 20. November. „Deshalb geht dieser Punktgewinn absolut in Ordnung. Wenn man ehrlich ist und allein die Anzahl der Torchancen auf beiden Seiten als Maßstab nimmt, hätten wir als Sieger vom Feld gehen müssen.“ Emre-Eyüp Önal hatte den BSC in Front geschossen – TuS-Angreifer Hamo, der übrigens auch schon das Trikot des Berliner SC getragen hat und dem Trainer Diekmann eine überragende Leistung bescheinigte, hatte noch vor der Pause ausgeglichen.
Sensationelles Tor
Nach dem Wechsel machte der Aufsteiger aus dem Westend weiterhin Dampf. Das Tor aber schoss der BSC: Necmi Ulucay jagte das Leder mit einer herausragenden Schusstechnik zehn Minuten vor dem Abpfiff aus rund 16 Metern in die Maschen des Gästetores. „Dieses Tor war wirklich sensationell“, musste auch Diekmann zugeben. „Aber wenn man den einen oder anderen harmlosen Fernschuss ausklammert, dann hat der BSC im gesamten Spiel nur zweimal aufs Tor geschossen und zweimal getroffen.“ Doch der TuS bewies Moral, machte – nachdem Coach Diekmann taktisch umgestellt hatte – weiter Druck und wurde belohnt: Nach einem Foul am eingewechselten Kenta Sato entschied Schiedsrichter Marcel Richter völlig zu Recht auf Elfmeter, den Hamo zum Endstand verwandelte. „Wir haben uns diesen Punkt hart erarbeitet“, erläuterte Diekmann. „Die Jungs haben keine Minute lang den Kopf hängen lassen, immer weitergemacht und sich letztlich auch belohnt.“
Mit vier Siegen, drei Remis und sechs Niederlagen rangiert der Aufsteiger fünf Spieltage vor der Winterpause auf Rang zwölf der Tabelle. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt immerhin schon acht Punkte. Mit dieser Platzierung und den bislang erzielten Ergebnissen ist der Coach zufrieden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Makkabi personell aus dem letzten Loch pfeift: Zwar waren mit Dennis Rose und Onay Tokgöz zwei Langzeitverletzte ausgerechnet gegen ihren Ex-Klub am Sonntag ins Team des TuS zurückgekehrt. Doch letztlich hatte Frank Diekmann nur drei gesunde Feldspieler auf der Bank. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison“, verdeutlichte Diekmann die Situation. Gegen den BSC fehlten acht Stammkräfte, darunter so wichtige Stützen wie Higinio May Mecha, Jesucristo Kote Lopez, David de Camp und Nils Otto. „Die letzten Mohikaner haben es heute für uns richtig gut gelöst“, betonte Diekmann abschließend. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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