In weiter Ferne: SCC verliert erneut – Klassenerhalt immer unrealistischer
Westend. Der SC Charlottenburg hat auch sein Gastspiel beim Berliner SC am 3. April verloren. Damit rückt der Klassenerhalt in der Berlin-Liga bei noch acht ausstehenden Spielen und neun Zählern Rückstand zum rettenden Ufer in immer weitere Ferne.
Doch mit der Frage zu Abstieg oder Nichtabstieg wollte sich SCC-Coach Nicolas Wolff kurz nach der 0:4-Pleite beim BSC auf dem Sportplatz an der Hubertusallee nicht beschäftigen: „Wir reden nicht über den Klassenerhalt, sondern immer nur über das nächste Spiel. Über etwas anderes brauchen wir in unserer Situation überhaupt nicht nachzudenken.“
Sieglos in der Rückrunde
In der Tat: In der Rückrunde ist der SCC noch immer sieglos. In der gesamten Saison gelangen ohnehin erst zwei Erfolge. 19 Mal verließ man bereits als Verlierer das Spielfeld. Und in der Partie beim BSC kam noch ein Umstand hinzu, den die SCC-Kicker nicht beeinflussen konnten – so zumindest die Lesart von Nicolas Wolff: „Für uns war das Spiel eigentlich schon nach fünf Minuten zu Ende, als der Schiedsrichter für das allererste Foul eine Gelbe Karte gibt und nur darauf wartet, diesen Spieler später mit Gelb-Rot vom Platz zu stellen. Wir sind danach 70 Minuten lang einer weniger. Und das zeigt sich dann auch im Endergebnis.“ Allerdings führte der BSC durch Treffer von Nelson Antoniofrancisco und Nicola Thiele zum Zeitpunkt der Gelb-Roten Karte bereits mit 2:0. Zudem teilte BSC-Coach Andreas Weiß nicht die Meinung seines Pendants. „Da muss man einfach mal die Vereinsbrille abnehmen und ehrlich sein: Das war eine glasklare Gelb-Rote Karte. Alle Entscheidungen des Schiedsrichters waren richtig. Und das hätte ich an dieser Stelle auch gesagt, wenn es sich um einen Spieler meiner Mannschaft gehandelt hätte.“
Unabhängig davon spielte der SCC in Unterzahl zunächst sogar einen besseren Fußball als zuvor, war deutlich präsenter. Doch natürlich war das kräftemäßig nicht durchzuhalten, so dass die Gastgeber das Ergebnis durch Tore von erneut Antoniofrancisco und Beyazit Taflan weiter in die Höhe schrauben konnten. Und zu allem Überfluss musste Coach Wolff mit Felix Bieder eine der zentralen Figuren im Spiel des SCC nach gut einer Stunde auswechseln, da sich Bieder nach einem Zusammenprall einen Pferdekuss zugezogen hatte.
Die Luft wird dünner
Unabhängig davon wird die Luft im Tabellenkeller für den Aufsteiger aus Westend immer dünner. Zwar sind in den ausstehenden Spielen noch 24 Punkte zu vergeben. Aber zum einen hat der SCC in der Rückrunde schon gegen alle Teams aus dem Tabellenkeller gespielt – und auch dabei übrigens nur zwei mickerige Zähler eingefahren. Und zum anderen gewinnen andere abstiegsbedrohte Teams auch mal das eine oder andere Spiel. Zwar ließen die Kontrahenten VfB Hermsdorf und der BSV Al-Dersimspor auch Federn. Doch der 1. FC Wilmersdorf auf Rang 14 konnte den Abstand zum SCC durch einen 4:0-Erfolg über den Köpenicker SC auf 13 Zähler ausbauen. Doch das alles ist – folgt man den Worten von Coach Wolff – erst einmal nicht von Bedeutung. Es zählt nur das nächste Spiel. Und das ist am Sonntag, 10. April, beim Nordberliner SC. Die Partie am Elchdamm in Heiligensee wird um 12.30 Uhr angepfiffen. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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