Mein Freund, der Baum
Wiebke Ziller hat mit elf Jahren ihr erstes Buch geschrieben

"Baumi" nennt Wiebke liebevoll die Blutbuche in ihrem Hof. Jetzt hat die Elfjährige ein Buch über den Baum geschrieben.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Wiebke Ziller ist elf Jahre alt und liebt das Schreiben. Mit Sechs hat sie ihre erste Geschichte aufs Papier gebracht. Jetzt ist ihr erstes Buch erschienen. „Mein Freund, der Baum“ erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft eines Mädchens mit einer Blutbuche.

In Wiebkes Hof steht ein knorriger alter Baum. „Baumi“ hat die Elfjährige die rotblättrige Blutbuche genannt. Geschichten sind Wiebke sind schon immer eingefallen. Ihre erste schrieb sie, da war sie erst sechs Jahre alt. Nun ist ihre neueste Erzählung erschienen. Darin geht es, na klar, um eine Blutbuche.

Baumi ist ihr allerbester Freund

In ihrem Buch „Mein Freund, der Baum“ steht die Buche aber nicht in Wiebkes Hinterhof, sondern auf einer grünen Wiese im schönen Bad Reichenhall. Dort lebt am Hang des Naturberges die zehn Jahre alte Melina auf einem Bauernhof. Jeden Morgen und jeden Abend wandert das kleine Mädchen zu der Lichtung mit dem großen Baum. Denn Baumi, so hat Melina ihn genannt, ist ihr allerbester Freund. Als Melina von einem Wettbewerb hört, bei dem man seinen Lieblingsort angeben soll, will sie natürlich mitmachen. Ob sie gewinnt, will Wiebke nicht verraten. „Es soll ja spannend bleiben.“ Nur so viel: Am Ende gibt es ein große Party, denn Melinas Mutter erwartet Zwillinge.

Eltern sind stolz auf ihre Tochter

Die Idee zu dieser Geschichte hatte Wiebke nach einem Urlaub mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester im Sommer vor zwei Jahren in Bad Reichenhall. Wiebke wandert nämlich auch sehr gern. „Ich fand es schön, mir vorzustellen, dort auf einer Wiese einen schönen Baum zu haben.“ Wie die Blutbuche bei Wiebke zu Hause in der Georg-Wilhelm-Straße, die sie in trockenen Sommern regelmäßig gießt. Im ersten Lockdown 2020 setzte sich Wiebke an den Computer und begann zu schreiben. Wegen Corona musste sie nicht mehr so oft in die Halensee-Grundschule. Im Laufe der Zeit änderte sie die Ideen zu ihrer Geschichte. Die von Melina und ihrer ungewöhnlichen Freundschaft zu einem Baum fand Wiebke dann am besten. „Melina ist wie ich“, sagt sie. „Nur ein bisschen mutiger und selbstständiger.“ Anfangs las Wiebke noch ihren Eltern vor und holte sich Tipps. „Wir haben dann ein bisschen gefeilt und uns gefragt, macht das ein oder andere wirklich Sinn“, erzählt Dorothea Ziller, die auf ihre Tochter mächtig stolz ist.

Entstanden ist nach sechs Monaten ein 40 Seiten dickes Buch mit eigenen Illustrationen und Fotos von Wiebke. Die aufgeweckte Schülerin hat nämlich viele Talente. Sie singt und zeichnet, tanzt Ballett, spielt Flöte, reitet gern und ist viel draußen. „Eigentlich wollte ich Schriftstellerin und Illustratorin werden.“ Jetzt will Wiebke lieber als Lehrerin oder Tierpflegerin arbeiten. Auf jeden Fall aber wird sie weiterschreiben. Das hat sie sich die Elfjährige fest vorgenommen.

„Mein Freund, der Baum“ ist im Papierfresserchens MTM-Verlag erschienen. Der verlegt Bücher für kleine und große Helden. Wiebkes Buch ist für Kinder zwischen etwa sechs und elf Jahren geeignet und kostet 11,90 Euro. www.papierfresserchen.de.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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