HNK will Bauten am Bahnhof Halensee verschachtelt platzieren
Halensee. Wenn sie über die Seesener Straße sprechen, verweisen Entscheidungsträger stets auf den vorhandenen Block im Süden – und nehmen ihn als warnendes Beispiel. Jetzt deutet sich an: Der Nachbarbau kurz vor dem Ku'damm soll eleganter daherkommen. Dafür übt der Investor Verzicht.
Inoffiziell war schon bekannt, was kommen wird. Jetzt erklärte es Stefan Nespethal noch einmal offiziell. Seine Gesellschaft HNK will so bald wie möglich von ihrem Baurecht Gebrauch machen, um eine der letzten Baulücken in Ku'damm-Lage zu schließen.
Angedacht sind: erstens, eine Zeile mit etwa 150 Mietwohnungen, die am umstrittenen Riegel von Sanus (wo 221 Mietwohnungen entstehen) anschließt und zum Henriettenplatz fortläuft. Zweitens, ein etwas höheres Geschäftshaus am Henriettenplatz mit Durchgang zum S-Bahnhof Halensee. Wie man der Baumasse ein Gesicht gibt, darüber besteht zwar noch Redebedarf. Aber es deutet sich an, dass Architekt Ivan Reimann keinen durchgängigen Riegel zeichnet, auch keine Gruppe einzelner Häuser mit kleineren Lücken. Er favorisiert eine verschachtelte Struktur mit einer Flucht aus Häusern, die mal direkt an der Seesener Straße stehen und mal ins Hinterland „zurückspringen“. An solchen Stellen hätte man zur vorhandenen Hauswand im Osten 35 statt 22 Meter Abstand. „Es wäre eine Auflockerung der Situation“, nennt Nespethal den Vorzug.
"Mehr Licht und Luft"
Auflockerung scheint den Bauexperten der BVV-Fraktionen dringend geboten, den Anwohnern der bisher nur halbseitig bebauten Sackgassenstraße vor dem S-Bahn-Graben sowieso. „Die verspringenden Baukörper sorgen für eine erfreuliche Ausweitungen, bringen mehr Licht und Luft und sind keine Fortsetzung der Monotonie“, lobt CDU-Architekturexperte Jürgen Lautsch solch eine Lösung. Heike Schmitt-Schmelz (SPD) wiederum zeigt sich „froh, dass der Investor seine Fläche nicht völlig ausnutzt und die bestehenden Bäume wohl erhalten bleiben“. Und Volker Heise (Grüne) will im Vergleich mit dem Sanus-Bau erkannt haben, „wie Architekten dazulernen“. Er fordert aber einen Wettbewerb zur Gestaltung des Freiraums, um den Henriettenplatz zu betonen, handelt es sich doch um die Pforte zum Kurfürstendamm. tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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