Bau des „Quartiers Heidestraße“ beginnt mit markantem Gebäude
Moabit. Einen zugkräftigen Namen hat der Gebäudekomplex noch nicht. Aber er wird nach den Worten von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ein „markantes, sehr selbstbewusstes Ziegelgebäude“, das Erinnerungen an die industrielle Vergangenheit des Areals weckt.
Die Senatsbaudirektorin und der Investor Thomas Bergander haben am 6. Februar den Wettbewerbssieger und sein Projekt für das sogenannte Sondergebiet des geplanten „Quartiers Heidestraße“ präsentiert. Es ist das Architekturbüro Robertneun. Es wurde nach der Überarbeitung zweier am 6. Dezember vergebener erster Preise bestimmt.
Der Wettbewerb mit sieben teilnehmenden Büros beschränkte sich auf das „Sondergebiet“. Es ist das Herzstück des künftigen Viertels innerhalb der Europacity nördlich des Berliner Hauptbahnhofs. Der Wettbewerb wurde vom Auslober, der Quartier Heidestraße GmbH, in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Bezirk Mitte und der Architektenkammer Berlin durchgeführt.
Auf einer Grundfläche von knapp 9500 Quadratmetern entstehen 5700 Quadratmeter Einzelhandel, 170 Anderthalb- bis Vierzimmerwohnungen auf 22.700 Quadratmetern sowie 9500 Quadratmeter Bürofläche. Die Wohnungen wie überhaupt alle 860 geplanten Wohnungen des Quartiers Heidestraße werden Mietwohnungen sein. Der Mietpreis wird sich zwischen 6,50 und acht Euro nettokalt je Quadratmeter bewegen. 25 Prozent der Wohnungen werden sozial gefördert.
Aufgabe des aktuellen Wettbewerbs war es aber zunächst, die Fassadengestaltung und Grundrisse für die jeweiligen Nutzungsbereiche zu entwickeln. Senatsbaudirektorin Lüscher erläuterte, was die Jury, bestehend aus ihr selbst, Steffen Klette vom Stadtplanungsamt Mitte und Investor Thomas Bergander, am Robertneun-Entwurf überzeugt hat: die „starke“ Architektursprache, der Entwurf „durchgesteckter Wohnungen“, die also eine ruhige Hof- sowie eine Straßenseite haben, die Laubengänge, die das Gebäude zum geplanten Platz und so zum öffentlichen Raum erschließen und zu guter Letzt die attraktiven Erdgeschosszonen mit Einzelhandel und Cafés, die den öffentlichen Raum beleben werden.
Nils Buschmann vom Siegerbüro Robertneun sprach bei der Präsentation von einer „robusten, einfachen und anpassungsfähigen Großform“, deren einzelne Hauseinheiten unterscheidbar seien. Der Entwurf orientiere sich am Typus des Berliner Gewerbehofes.
Laut Investor Thomas Bergander sollen im Mai die Erschließungsarbeiten beginnen, im September oder Oktober folgt der Bau der Tiefgarage für das „Sondergebiet“. Wenn es gut läuft, ist der Ziegelbau Ende 2019 fertiggestellt. Bereits in diesem Jahr sei der Bau des Otto-Weidt-Platzes und der Brücke über den Kanal geplant, sagt Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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