Ein Schiff wird kommen: Reederei Riedel baut Anleger im neugestalteten Park am Nordhafen

Lutz Freise hat für seine Flotte einen neuen Schiffsanleger im Nordhafenpark gebaut. | Foto: Dirk Jericho
4Bilder
  • Lutz Freise hat für seine Flotte einen neuen Schiffsanleger im Nordhafenpark gebaut.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Von der verwilderten Schmuddelecke zum Wohlfühlpark mit Anlegestelle für Tourischiffe: Die heruntergekommene Grünanlage am Nordhafen wurde komplett neu gemacht. Bezahlt hat den öffentlichen Park Deutschlands größtes Pharmaunternehmen Bayer.

Geschwungene Wege, gepflegte Rasenflächen und Rabatten, drei lange Landschafts-treppen zum Ufer, Bänke und 40 Meter breite Sitzlinien aus Granit: Der kleine Parkstreifen am nördlichen Nordhafenbecken ist wieder ein Wohlfühlort. Die Anlage aus den 1950er-Jahren wurde nach Plänen der Landschaftsarchitekten vom Büro Relais komplett überarbeitet.

War das zugewachsene Ufer früher eher ein Ort für für Drogenjunkies und Prostituierte vom Straßenstrich, spazieren heute wieder Leute am Ufer, Bayer-Mitarbeiter genießen am Wasser ihre Pausen. Die Pillenfabrik hat den neuen Park bezahlt. Dazu hatte sich der Pharma-Riese in einem städtebaulichen Vertrag verpflichtet. Im Gegenzug durfte die Bayer Pharma AG die zwölf Meter breite Straße Am Nordhafen zwischen Fenn- und Sellerstraße kaufen. Sie ist verschwunden und heute Teil des neuen Parks. Obwohl Privatgelände, bleiben die Flächen öffentliche Grünanlage.

Die Parkgestaltung ist Teil des Bayer-Masterplans. Der Konzern will sein 18 Hektar großes Gelände zwischen Nordhafen, Sellerstraße, Müllerstraße und Bahntrasse zu einem attraktiven Pharma-Campus entwickeln. Am Nordhafen sind auf dem Werksgelände ein 80 Meter hoher Büroturm und drei weitere Gebäude für Mitarbeiterrestaurant und Konferenzzentrum geplant. Die Pläne liegen derzeit auf Eis. Die neue Grünanlage auf zum Teil jetzt privatisiertem Grund ist Teil der Bayer-Vision, den Pharma-Campus zu öffnen.

Auf dem gegenüberliegenden Südufer an der Heidestraße werden derzeit ebenfalls die Grünflächen gestaltet. Auch diese Pläne stammen vom Büro Relais, so dass die grünen Uferbereiche mit den Freitreppen ein einheitliches Bild erhalten.

In spätestens zwei Jahren starten vom Nordhafen regelmäßig Touristenschiffe zu Sightseeing-Fahrten in die City. Lutz Freise, Chef von Berlins zweigrößter Reederei, der Reederei Riedel, hat dafür seinen alten Schiffsanleger für 50 000 Euro komplett neu gebaut, so dass seine bis zu 48 Meter langen Schiffe dort halten können. Der alte Anleger wurde in den vergangenen Jahren lediglich sporadisch für Charterfahrten genutzt. „Wir wollen hier demnächst Linienfahrten anbieten“, so Freise. Er glaubt, dass es mit den Tausenden Wohnungen, die in der neuen Europacity entlang der Heidestraße entstehen, und in den vielen Neubauten auf der anderen Seite und entlang der Boyenstraße genügend Interessenten gibt. Der Nordhafen ist zudem gut mit U- und S-Bahn zu erreichen.

Soeben sind die Stromkästen auf dem neuen Bootssteg aus Cortenstahl installiert worden; eine Voraussetzung, damit die Aussflugsschiffe dort länger liegen können. Freise will den Nordhafen auch als Nachtliegestelle nutzen. Der Chef der Reederei Riedel ist Mitglied der Interessengemeinschaft des Berliner Reederverbandes und setzt sich auch dafür ein, dass die ehemalige Anlegestelle am gegenüberliegenden Südufer, an der der Zoll zu Mauerzeiten Frachtschiffe kontrollierte, wieder für Fahrgastschiffe genutzt wird. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 769× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.050× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 1.020× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.374× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.