Das erste parlamentseigene Bienenvolk zog ins Paul-Löbe-Haus ein
Tiergarten. Es summt und brummt im Innenhof des Paul-Löbe-Hauses. Ein kleiner Bienenstock hat dort ein neues Zuhause gefunden.
2000 emsige Honigsammlerinnen schwärmen vom Sitz der Bundestagsausschüsse aus und gehen im Tiergarten oder auf dem Boulevard Unter den Linden auf die Suche nach Nektar. „Zunächst starten wir einen Probebetrieb mit einem kleineren Bienenvolk“, erklärt die bündnisgrüne Abgeordnete Bärbel Höhn. Sie hat das Projekt gemeinsam mit ihrem SPD-Kollegen Martin Burkert angestoßen. Das Minibienenvolk neben dem Reichstag ist ein Kompromiss, der nach viel Aufklärungsarbeit zustande gekommen ist.
Ein normaler Bienenstock beherbergt rund 60.000 Tiere. Wenn alles gut gehe, wolle man im nächsten Jahr aufstocken. „Wir können dann hoffentlich auch einen Bundestag-Honig anbieten“, so die beiden bienenbegeisterten Politiker. Den parlamentseigenen Bienenstock betreut Benedikt Polaczek. Der promovierte Imker ist Dozent für Bienenhaltung an der Freien Universität. Zum Überwintern werden die Honigbienen im Oktober ins Institut in Steglitz zurückkehren. Alleine schaffen sie das Überwintern vor Ort erst ab 5000 Tiere.
Bärbel Höhn und Martin Burkert wollen mit ihrer Initiative ein Zeichen gegen das Bienensterben setzen, das immer mehr um sich greift und seit Jahren die Honigbienen weltweit dezimiert. Das habe viele Gründe, weiß die grüne Umweltpolitikerin Höhn: Krankheitserreger, die industrielle Landwirtschaft, die Pestizide einsetzt, Monokulturen oder das Verschwinden von Lebensräumen für die Bienen.
„Bienen sind sehr wichtig für unsere Ökologie“, ergänzt der Verkehrsausschussvorsitzende Martin Burkert. „Bienen bieten dem Menschen nicht nur Honig, sie sind auch sehr wichtig für das Zusammenspiel in der Tier- und Pflanzenwelt. Ungefähr 80 Prozent der Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.“ Der Politiker aus Nürnberg hofft auf „umweltbewussten Flugverkehr zwischen den beiden Ausschüssen“. KEN
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