Nachfolger Philipp Harpain verabschiedet Grips-Theatergründer Volker Ludwig

Grips-Gründer Volker Ludwig (rechts) und sein Nachfolger Philipp Harpain. | Foto: KEN
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Hansaviertel. Unter Jubelrufen und donnerndem Applaus ist eine Institution des deutschen Kinder- und Jugendtheaters verabschiedet worden. Im Anschluss an die theatralisch präsentierte Spielzeitvorschau hat Volker Ludwig sein Haus und Lebenswerk, das Grips-Theater, an seinen Nachfolger Philipp Harpain übergeben.

Philipp Harpain hatte bereits in der letzten Spielzeit die künstlerische Leitung des Hauses inne. Nun übernimmt er die Gesamtleitung. Um die Finanzen wird sich Andreas Joppich kümmern. „Ich glaube, ich habe den richtigen Nachfolger gefunden“, sagte Volker Ludwig sichtlich bewegt. Er gehe „fröhlich von dannen“, komme aber gerne wieder, wenn er gebraucht werde. Volker Ludwig wird weiterhin Stücke und Lieder für das Grips schreiben. Sein Nachfolger Philipp Harpain versprach, das Grips-Theater bleibe ein „lebendiges Theater“ und ein „politisches Gesamtkunstwerk“. „Wir werden immer wieder die Frage nach Macht und Ohnmacht, nach Gerechtigkeit und Wahrheit, nach Feindschaft und Freundschaft stellen und so mit unserer Kunst uns aktiv einmischen. Also her mit den heißen Eisen“, sagte Harpain.

Die Bilanz der vergangenen Spielzeit liest sich gut. Es gab sechs Uraufführungen. Das Grips zählte über 90.000 Besucher. Aus der Kulturverwaltung des Landes Berlin hat Philipp Harpain „positive Signale“ für mehr finanzielle Unterstützung vernommen. „Das finden wir gut“, kommentierte der neue Theaterchef. Geld für Kinder- und Jugendtheater sei gut angelegtes Geld in die Zukunft Berlins.

Mit der Gasag als Hauptsponsor und dem Förderverein als tatkräftigem Unterstützer im Hintergrund geht es in die Spielzeit 2017/2018. Der Spielbetrieb beginnt am 8. September um 19.30 Uhr mit dem Erfolgsstück „Linie 1“ auf der Bühne am Hansaplatz. Fünf Uraufführungen sind dieses Mal geplant, drei in der Grips-Spielstätte „Podewil“ in Mitte und zwei im Theater am Hansaplatz.

Das erste neue Stück „Das Heimatkleid“, das am 21. September um 19.30 Uhr im Podewil Premiere feiert, will ein Zeichen gegen rechts setzen. „Wir zeigen, wie ein menschenverachtendes Weltbild wirkt, wie seine Mechanismen funktionieren und wie man darauf hereinfallen kann“, so Philipp Harpain. Den Theatermonolog für Kinder ab 15 Jahre schrieb Kirsten Fuchs. Regie führt Tim Egloff. Es spielt Katha Hiller.

Ebenfalls im Podewil feiert „Faltet Eure Welt“ am 21. November um 18 Uhr Uraufführung, eine experimentelle Ensembleproduktion in Zusammenarbeit mit der Journalistin und Regisseurin Lydia Ziemke und dem Arab Origami Centre aus Ägypten. Im Fokus stehen Zukunftsperspektiven junger Menschen in Deutschland und Ägypten.

Am 18. Januar 2018 kommt Milena Baischs bekannter Kinderroman „Anton macht’s klar“ in einer dramatischen Bearbeitung von Boris Pfeiffer im Grips am Hansaplatz erstmals auf die Bühne. Die Liedtexte wird Volker Ludwig schreiben. Regie führt Rüdiger Wandel. Es geht um Kinderarmut, Geld und Freundschaft.

Seine Uraufführung im Podewil erlebt am 21. März im Podewil Zoran Drvenkars „Magdeburg hieß früher Madagaskar“ um häusliche Gewalt und unverbrüchliche Freundschaften. Die Regie hat Frank Panhans wie auch in dem Spiel „Phantom“ für Erwachsene von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, von dem eine Kostprobe am Ende der Spielzeitvorschau zu sehen war. Ausgangspunkt für das Stück über die Schattenökonomie mit Arbeitsmigranten und Vorurteile gegenüber Roma ist der Fund eines Babys in einem Schnellrestaurant. Premiere ist am 7. Juni im Grips am Hansaplatz.

Unter den vielen weiteren Projekten und geplanten Aktionen seien noch die Wahlparty zur Bundestagswahl im Podewil am 24. September ab 18 Uhr und die Talk-Show „Quasthoff im Grips“ am 17. Oktober und 30. November jeweils um 19.30 Uhr im Haus am Hansaplatz angeführt. Der berühmte Bariton Thomas Quasthoff lädt sich ebenso berühmte Persönlichkeiten zum Gespräch ein. KEN

Weitere Informationen gibt es auf www.grips-theater.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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