Senatorin Dilek Kolat verspricht zwölf neue "Bildungsberater" für Flüchtlinge
Moabit.Nach der Teilnahme am jüngsten Stadtteilplenum in Moabit-Ost konnten Brigita Ivkovic und Anas Loufti ihr Anliegen, noch mehr Leute wie sie einzustellen, erneut vorbringen. Dieses Mal sogar an höchster Stelle.
Die beiden Flüchtlingslotsen aus Syrien und Serbien begleiteten Arbeits- und Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) bei ihrem Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge der Berliner Stadtmission. Begleitet wurde Kolat von Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD).
In Gemeinschafts- und Notunterkünften koordinieren Ivkovic und Loufti Lotseneinsätze, begleiten Flüchtlinge zu Behörden und dolmetschen oder helfen beim Ausfüllen von unterschiedlichsten Anträgen. „Wir schaffen täglich drei bis vier Klienten“, so Brigita Ivkovic. „Wir sind schnell ausgebucht und müssen deshalb dringend aufgestockt werden“, ergänzt Anas Loufti. „Wir geben unser Bestes. Die betreuten Menschen fühlen sich erleichtert und geborgen“, so Ivkovic.
Aufstockung der Stellen
Dilek Kolat hatte eine gute Nachricht für die beiden Flüchtlingslotsen im Gepäck. Es wird eine Aufstockung der Stellen geben. Und die Senatorin kündigte eine weitere Maßnahme an. Ab 1. September wird es zwölf „Bildungsberater“ für Flüchtlinge geben. „Ohne Deutschkenntnissse gibt es keine Jobs und keine Ausbildung“, sagt Dilek Kolat.
Die Berliner Stadtmission betreibt seit circa einem Jahr für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge das „Haus Leo“ in zwei Gebäuden in ihrem Zentrum in der Lehrter Straße. Es ist für 125 Personen ausgelegt, derzeit leben dort 133 Flüchtlinge, davon 69 Kinder und 40 im schulpflichtigen Alter. Es sind Familien, alleinreisende Männern sowie Frauen mit Kindern.
Kontakte knüpfen
Um dem Tag eine Struktur zu geben, hat die Stadtmission einen kleinen Garten mit Hochbeeten angelegt. Es gibt eine Beschäftigungswerkstatt, in der die Bewohner Fahrräder selbst reparieren oder Möbel für ihre Zweizimmerwohnungen im „Leo“ bauen können. Dort wird auch Holzspielzeug hergestellt. In zwei Sprachkursen an fünf Tagen in der Woche bekommen die Leo-Bewohner im Gemeinschaftsraum erste Deutschkenntnisse vermittelt. Im einmal in der Woche stattfindenden Bewohnercafé können sie dann das Erlernte ausprobieren und untereinander Kontakte knüpfen.
Bürgermeister Hanke betonte beim Besuch die enge Zusamenarbeit des Bezirks mit der Berliner Stadtmission. „Wir setzen auf Integration.“ Denn der überwiegende Teil der Flüchtlinge werde laut Christian Hanke auf Jahre in Deutschland bleiben. „Davon ein großer Teil für immer.“ Es gehe darum, den Menschen die Möglichkeit zu geben, wieder „Herr ihrer eigenen Geschicke“ zu werden, durch eigene Arbeit Geld zu verdienen und sich so eine neue Lebensperspektive aufzubauen. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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