Platzdienst gegen Verwahrlosung: Bezirk wendet Weddinger Konzept im Kiez an

Der Kleine Tiergarten, der Ottopark und „perspektivisch“ der Hansaplatz sollen „attraktive, lebenswerte, gesunde und zukunftsorientierte“ Orte für alle werden.

Dazu hat das Bezirksamt ein Handlungskonzept beschlossen. Denn noch fühlen sich an diesen Plätzen nicht alle wohl. Die Trinkerszene, Obdachlose, Drogendealer und auch Junkies mögen durchaus das Wohlgefühl beeinträchtigen, wie es Klagen von Anwohnern in jüngster Zeit wieder deutlich gemacht haben.

So berichtet eine Nachbarin des Hansaplatzes der Berliner Woche, dass sie sich wegen der Alkoholiker dort schon nicht mehr vor die Wohnungstür traue. Mit Irritation stelle sie zudem fest, dass zunehmend Männer aus teuren Autos ausstiegen und sich „Pillen einwerfen“, bevor sie in einschlägige Lokale verschwänden.

Das Bezirksamt will solchen Situationen erfolgreich entgegentreten, wie im Wedding auf dem Leopoldplatz und dem Rathausvorplatz an der Müllerstraße. Dazu will man den Drogenhandel bekämpfen, gleichzeitig die Gruppen mit „vielseitigen sozialen Problemen“ aber nicht verdrängen. Das auf Kleinen Tiergarten und Ottopark anzuwendende Konzept „Leopoldplatz – ein Platz für alle“ wird noch um ein Sicherheitskonzept ergänzt.

Im Kleinen Tiergarten wird in diesem Jahr für Drogenabhängige ein betreuter Aufenthaltsraum geschaffen. Dazu gehören Informationen über niederschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten.

Bisher hat der Verein der mobilen Drogenhilfe „Fixpunkt“ am diesem Ort Straßensozialarbeit betrieben. Es gibt dazu Vierteljahresberichte. Sie bleiben aber unter Verschluss, da Vertraulichkeit vereinbart wurde.

Das Bezirksamt wird einen „Platzdienst“ beauftragen. Dieser hat die Aufgabe, durch seine Gegenwart und freundliche Ansprachen für das Einhalten der Regeln zu werben und für mehr gefühlte Sicherheit zu sorgen. Einsatzorte sind vorerst neben dem Leopoldplatz der Kleine Tiergarten und der Ottopark, zu einem späteren Zeitpunkt der Hansaplatz.

Denn inzwischen weiß auch die Verwaltung, dass dort ähnliche Probleme wie am Leopoldplatz und im Kleinen Tiergarten aufgetreten sind.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.