Sportplatz an der Lessingstraße bekommt einen Zaun zum Schutz vor Vandalismus

Hansaviertel. Der Sportplatz an der Lessingstraße, auf dem sich viele Kinder und Jugendliche beim Fußballspielen ungezwungen vom Schulalltag erholen, bekommt einen Zaun. Doch wie frei kann er künftig genutzt werden, und wer schließt auf und ab?

„Der Zaun muss sein“, sagt Stadträtin Sabine Smentek beim schulpolitischen Frühschoppen im Bürgerbüro des Abgeordneten Thomas Isenberg (beide SPD) am Hansaplatz. Ausschlaggebend für den Bau waren Vandalismusschäden. Die Stadträtin berichtet von Motorrollern und Smarts, die dort unerlaubterweise ihre Runden drehten, von nächtlichen Lagerfeuern. „Das beschädigt den Platz“, so Smentek. Der Zaun soll im Herbst im Rahmen der Turnhallen- und Platzsanierung errichtet werden.

Viele Eltern, Schüler sowie Sportvereine wie etwa der TSV GutsMuths 1861 haben nichts gegen einen Zaun. Die Pläne existieren bereits vor zwei Jahren, nach dem Fund von gebrauchten Drogenspritzen. Ein Vertreter der Gesamtelternvertretung der Hansa-Schule spricht von regelmäßigem abendlichen „Publikumsverkehr“ auf dem Platz, „den man sich nicht wünscht“. Kritik gibt es aber am Umgang des Bezirks mit der Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit. „Es wird einfach gehandelt, ohne vorab zu informieren“, sagt ein Anwohner. „Die Schulen entscheiden, ohne an die anderen zu denken“, meint eine weitere Gesprächsteilnehmerin. Die Stadträtin verspricht, die Pläne für die Einzäunung demnächst in den beiden Schulen zu präsentieren.

Der Bezirk muss nun klären, wie künftig der Zugang zum Sportplatz organisiert wird und wer „mal über den Platz guckt“, so Smentek. Der Hausmeister kann es nicht sein. Das Bezirksamt hat für solche zusätzlichen Dienste keine Finanzmittel. Die Jugend-, Schul- und Sportdezernentin will am liebsten einen ehrenamtlich tätigen Trägerverein mit dieser Aufgabe betrauen – oder dazu sogar die Gründung eines neuen Vereins befördern.

Übrigens sind Jugendhilfeplaner des Bezirksamts gerade dabei, ein „soziales Infrastruktur-Konzept“ zu erstellen, „weil immer mehr Menschen in den Bezirk ziehen“, so Smentek. Kiez für Kiez werde untersucht, wo sich Freiflächen fürs „Toben“ und für eine sinnvolle Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen anbieten. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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