Ernstes Thema, spaßige Inszenierung
Uraufführung von „Cheer out loud“ zu Inklusion am Grips-Theater

Inklusives Cheerleading soll den bankrotten Verein retten: Lisa Klabunde, Regine Seidler und Carina Kühne. | Foto: Grips-Theater
  • Inklusives Cheerleading soll den bankrotten Verein retten: Lisa Klabunde, Regine Seidler und Carina Kühne.
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Häufig sehr gegensätzlich und ideologisch aufgeladen wird über Inklusion debattiert. Solche kontroversen Themen liebt das Grips-Theater, wo „Denken mit Spaß Programm ist“. Susanne Lipp, Theater- und Sozialpädagogin, Musikerin und Autorin, liefert das passende Stück: "Cheer out loud!“. Am 17. Januar feiert die Komödie Uraufführung am Hansaplatz.

Der Inhalt sei nur kurz angerissen. Der Sportverein Grünow steht kurz vor dem Bankrott. Das Cheerleading-Team der Basketballer soll aufgelöst werden. Rettung naht von unerwarteter Seite. Leonie, ein Mädchen mit Down-Syndrom, will in der Gruppe der tanzenden, turnenden, das Publikum anfeuernden jungen Frauen mitmachen. Die Trainerin und die Team-Mitglieder sind von der Idee nicht begeistert. Der Kassenwart des Vereins aber sieht darin eine Chance, weil es für Inklusion viele Fördergelder gibt. Gegen alle Widerstände wird Leonie in die Truppe aufgenommen – und die Ereignisse überschlagen sich.

Das Stück verfolgt zwei Ziele. Zum einen will „Cheer out loud!“ Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abbauen und zum anderen die Möglichkeiten von Inklusion in der Theaterarbeit „ausloten“. Große Ängste und Vorurteile habe es auch zu Beginn der Proben gegeben, berichtet Regisseur Robert Neumann. „Mindestens ebenso groß allerdings sind der Spaß und die Produktivität, die wir miteinander erleben.“

Es stand beim Grips-Theater von Anfang an fest, dass ein inklusives Ensemble spielt. Wichtig war Robert Neumann, dass „die Schauspielerinnen und Schauspieler mit Behinderung nicht zwingend nur Figuren mit Behinderung spielen“.

In der großen Produktion agieren auf der Bühne Profis: Neben sechs Schauspielern des Grips-Ensembles, einem Beatboxer und einem Cellisten sind das Rachel Rosen und Max Edgar Freitag vom Theater Thikwa aus Kreuzberg. Dort machen Menschen mit und ohne Behinderung Theater und Kunst. Mit dabei ist auch Carina Kühne. Sie wurde unter anderem durch ihre Filmrolle in „Be my Baby“ bekannt.

In den dreimonatigen Proben, an denen der Inklusions-Aktivist Raul Aguayo-Krauthausen und die bildende Künstlerin Suse Bauer als Berater mitwirkten, ist viel passiert, was zuvor nicht geplant war. So ist eine Menge schwarzer Humor aufgekommen. Den würden sie in den Aufführungen beibehalten, versichert Regisseur Neumann.

„Cheer out loud!“ ab 17. Januar, 19.30 Uhr, im Grips-Theater am Hansaplatz, Altonaer Straße 22, www.grips-theater.de; Karten zu 18 Euro, ermäßigt elf Euro unter den Telefonnummern 397 47 40 (Vormittagsvorstellungen), 39 74 74 77 (Nachmittags- und Abendvorstellungen) oder an der Theaterkasse, täglich 12 bis 18 Uhr.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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