Im Umbruch: SC Union scheidet im Berliner-Pilsner-Pokal aus / Mannschaft muss sich neu formieren

Bezirksligist SC Union 06 – hier Johannes Schober (blau) – musste sich im Pokal dem Oberligisten Hertha 03 Zehlendorf geschlagen geben. | Foto: Michael Nittel
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Moabit. Der Bezirksligist SC Union 06 ist erwartungsgemäß in der zweite Runde des Berliner-Pilsner-Pokals am Oberligisten Hertha 03 Zehlendorf gescheitert. Doch trotz der 1:7 (0:5)-Pleite am Sonnabend, 8. Oktober, nimmt Coach Thomas Pyrrhus durchaus etwas Positives mit.

„Ich kann heute wirklich sehr gut mit dem Spiel meiner Mannschaft und letztlich auch mit diesem Ergebnis leben“, meint der Coach, der erst in diesem Sommer nach Moabit gekommen war. Immerhin fehlten Union nicht weniger als zehn Stammkräfte, die kurzzeitig wegen Krankheit oder Verletzung ausgefallen waren. „Die Jungs, die heute mit dabei waren, haben wirklich das Beste aus der Situation gemacht.“ Pyrrhus betonte dabei, dass insbesondere seine Ansprache in der Halbzeit gefruchtet habe, als der SC Union bereits mit 0:5 zurücklag. „In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir Fußball spielen, dass die Jungs Hinweise von mir aufnehmen und auch umsetzen können. Und das hat mich gefreut, weil es ein Lerneffekt ist, der uns auch in der Liga weiterhelfen wird.“

Entsprechend groß war auch der Jubel, als Marko Wiedmann in der 56. Spielminute der Ehrentreffer gelungen war. Und dass die Stimmung im Team gut ist, zeigte sich auch mit Beginn der zweiten Halbzeit, als Union-Torwart Julian Menningen mit einem Augenzwinkern sein Team anfeuerte: „So Jungs, jetzt spielen wir mit Rückenwind. Jetzt müssen sich die Zehlendorfer warm anziehen!“

Apropos Rückenwind: Den kann der Landesligaabsteiger für die Liga gut gebrauchen. Nach sechs Spieltagen liegt man mit zwei Siegen und vier Niederlagen nur auf Platz 13. Coach Pyrrhus kennt die Gründe: „Wir befinden uns in einem totalen Umbruch.“ Zahlreiche Spieler haben den Klub im Sommer verlassen – und erst in diesen Tagen, also anderthalb Monate nach Saisonbeginn, sind die letzten Neuverpflichtungen eingetrudelt. „Als ich im Sommer hier angefangen habe, hatten wir eigentlich keine Mannschaft und dementsprechend auch keine vernünftige Saisonvorbereitung.“

Deshalb sei es die Marschroute des Vereinsvorstands an den neuen Trainer, Zeit bis zur Winterpause zu haben, um eine neue und schlagkräftige Mannschaft zu formieren. „Deshalb wird es zunächst wichtig sein, bis zur Halbserie in der Tabelle nicht ganz unten reinzurutschen. Denn dass es dann schwer wird, weiß jeder, der mal Fußball gespielt hat.“

Die letzten Eindrücke beim Training seien sehr gut gewesen, sodass Pyrrhus durchaus optimistisch ist. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis zur Winterpause noch ein paar Siege einfahren und ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen werden.“ Schließlich sei es bei einem Traditionsverein, der in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen feiert, wichtig, klare Ziele zu formulieren. „Wir haben einen ganz klaren Plan aufgestellt, der besagt, dass wir in zwei bis drei Jahren wieder oben sein wollen. Ein Klub wie der SC Union 06 gehört mindestens in die Landesliga.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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