Licht und Schatten: BAK geht zum Jahresende ein wenig die Luft aus
Moabit. Der Berliner AK überwintert in der Fußball-Regionalliga nach einem äußerst schwachen Saisonstart auf Platz drei. Doch zuletzt war der Motor der Truppe aus dem Poststadion ein wenig ins Stocken geraten.
Nachdem der BAK zu Beginn der Spielzeit nicht so richtig in Tritt gekommen war, hatte der Klub früh die Reißleine gezogen und Coach Steffen Baumgart nach fünf Spieltagen mit nur einem Sieg, drei Remis und einer Niederlage entlassen. Mit der Verpflichtung von Jörg Goslar kam tatsächlich die Wende: Von September bis Ende November gelangen acht Siege. Nur das Spiel bei Spitzenreiter Carl Zeiss Jena ging verloren. Doch zuletzt kassierte der BAK gegen Oberlausitz Neugersdorf und die zweite Mannschaft von RB Leipzig zwei völlig unnötige Heimpleiten, zudem musste man sich bereits im Achtelfinale des Berliner Pilsner-Pokals dem Oberligisten VSG Altglienicke mit 1:3 nach Verlängerung geschlagen geben.
„Diese letzten Spiele haben gezeigt, dass es uns einfach an der notwendigen Konstanz fehlt, um mit den Topteams der Regionalliga, Carl Zeiss Jena und Energie Cottbus, mitzuhalten“, resümierte Coach Goslar zum Jahreswechsel. In der Tat: Der Abstand zu den Thüringern, die mit zurzeit nur einer Niederlage den ersten Platz belegen, beträgt bereits neun Punkte. Auch Cottbus hat erst zwei Spiele in dieser Saison verloren. Doch der BAK liegt dennoch nur zwei Zähler hinter den Lausitzern zurück. Und damit ist im Aufstiegsrennen zumindest theoretisch noch alles möglich.
Da Jörg Goslar zuletzt auch hinsichtlich der Mentalität die Frage stellte, ob sein Team denn tatsächlich ein Aufstiegskandidat sei, könnte es in der Winterpause noch personelle Veränderungen geben. Doch Spieler, die den BAK weiterbringen könnten, kosten Geld. Und auch dafür wäre ein Weiterkommen im Pokal hilfreich gewesen.
Unabhängig davon haben die Moabiter die Weichen für die Zukunft gestellt und eine Entscheidung für die eigene Nachwuchsförderung getroffen: Der BAK hat mit Hasan Keskin einen neuen und erfahrenen Jugendleiter verpflichtet. Der 51-Jährige, der zuletzt den Oberligisten CFC Hertha 06 trainiert hatte, ist im Berliner Nachwuchsfußball alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: Vor seinem Engagement bei Hertha 06 im Sommer 2016 war Keskin knapp sechs Jahre lang bei Viktoria Berlin beziehungsweise beim darin aufgegangenen Lichterfelder FC tätig. Dort erreichte er als Trainer der U19 den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga, nachdem gerade einmal drei Jahre zuvor der Sprung in die Regionalliga gelungen war. Außerdem wurde er mit diesem Team zweimal Berliner Meister und Pokalsieger. „Ich hoffe, dass ich an die vergangenen Erfolge jetzt beim BAK anknüpfen kann“, freute sich Keskin über seine neue Aufgabe. „Es gibt eine Menge zu tun und anzupacken. Aber wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir einiges bewegen.“
Der BAK startet am Sonntag, 5. Februar, mit einem Derby in die Rückrunde. Im Stadion Lichterfelde kommt es von 13.30 Uhr an zum Duell mit dem Tabellenfünften FC Viktoria Berlin. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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