Anfang und Abschied
An der Waterkant wurde der Grundstein für den letzten Bauabschnitt gelegt

Markus Terboven, Frank Bewig, Snezana Michaelis, Kai Wegner und Stephan Machulik hinter dem Grundstein, der an ein Blumenbeet erinnert.  | Foto:  Thomas Frey
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624 Wohnungen, davon 447 barrierefrei, mit Gewerbe, einer Kita und viel Grün: Das sind die Eckpunkte für den Start des letzten Bauabschnitts des Großprojekts Waterkant.

Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag will dieses Bauvorhaben südlich der Rhenaniastraße entlang der Daumstraße bis Ende 2026 realisieren. Am 1. November wurde dafür der Grundstein gelegt. Auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) war zum symbolischen Baubeginn gekommen.

Die Waterkant habe in relativ kurzer Zeit Gestalt angenommen habe, betonte der Regierende Bürgermeister in seiner Rede. 2018 sei mit dem ersten Bauabschnitt begonnen worden, rund 1000 Wohnungen habe die Gewobag und teilweise auch die WBM inzwischen errichtet, so Wegner. Weitere 1000 Wohnungen seien noch geplant, ein Großteil davon werde jetzt gebaut. Auch die Energieeffizienz des Projekts einschließlich Blockheizkraftwerk und Quartiersstrom, Mobility Hub sowie den vorgesehenen Park, erwähnte Kai Wegner ausdrücklich. „Die Waterkant ist vorbildhaft“, lautete sein Fazit, auch dank enger Kooperation zwischen Land, seinem Heimatbezirk Spandau und der Wohnungsbaugesellschaft als Bauherr.

Nutznießer im neuen Wohnviertel sollen nicht zuletzt Familien mit Kindern sein, sagte Stephan Machulik (SPD), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und ehemaliger Spandauer Stadtrat. Mehr als die Hälfte der Wohnungen werde zwischen drei und fünf Zimmer haben und sei damit vor allem für diese Zielgruppe gedacht. Zum Gesamtprojekt gehört außerdem ein sogenanntes WohnAktiv-Haus für Seniorinnen und Senioren. Bereits der Bevölkerungsmix stehe für ein lebendiges Quartier „einer kleinen Stadt in unserem großen Spandau“. Dazu sollen auch verschiedene Angebote und Einrichtungen beitragen: vom Jugendklub bis zur Kultur.

An die sogenannte soziokulturelle Infrastruktur erinnerte neben Stephan Machulik auch Spandaus Bürgermeister Frank Bewig (CDU). Zwei denkmalgeschützte Bestandsgebäude sind dafür vorgesehen. Es gebe aber in diesem Zusammenhang noch einiges zu besprechen, erklärte Bewig. Dabei geht es vor allem um die inhaltliche Ausgestaltung und die Finanzierung. Der Spandauer Bürgermeister erinnerte auch an das geplante Gymnasium im neuen Wohnviertel, das auch im Hinblick auf das nächste noch größere Großvorhaben, der Bebauung auf der Insel Gartenfeld gebraucht werde. Aber insgesamt sei heute „ein toller Tag“, stellte Bewig fest. Hier entstehe etwas, das vielen Menschen in der Stadt, die eine Wohnung suchen, von Nutzen sei.

Die Grundsteinlegung war außerdem mit einem Abschied verbunden. Snezana Michaelis, seit 2014 zusammen mit Markus Terboven Vorstand der Gewobag, wechselt zu Beginn des kommenden Jahres nach Hamburg und wird dort Vorstandsmitglied der städtischen Siedlung-Aktiengesellschaft (SAGA). Im Besitz der SAGA befinden sich rund 138 000 Wohnungen, sie ist nach Angaben des Hamburger Senats Deutschlands größtes kommunales Wohnungsunternehmen. Auch weil der Termin an der Waterkant der wahrscheinlich letzte Auftritt von Snezana Michaelis in bisheriger Funktion war, fand er unter Beteiligung des Regierenden Bürgermeisters statt. Kai Wegner würdigte dabei ihr mehr als neunjähriges Wirken und verwies insgesamt auf die Wichtigkeit und Leistungsfähigkeit der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Sie seien maßgeblich dafür verantwortlich, dass nicht nur viel gebaut, sondern auch bezahlbare Angebote gemacht werden können. Beim aktuellen Vorhaben an der Daumstraße sollen laut Gewobag, 315 der 624 Wohnungen preis- und belegungsgebunden zu Quadratmeterkosten ab 6,50 Euro nettokalt angeboten werden.

Das Waterkant-Projekt wäre eines der wichtigsten in ihrer Amtszeit gewesen, bestätigte Snezana Michaelis. Sie begründete das auch historisch. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Reichsforschungssiedlung Haselhorst. Sie wurde zwischen 1930 und 1935 errichtet und war das erste Großvorhaben der gut zehn Jahre zuvor gegründeten Gewobag. Für ihr demnächst Ex-Unternehmen schließt sich deshalb hier ein Kreis.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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