Bildungszentrum mit Vielfalt: Bürgermeister Helmut Kleebank besucht OSZ TIEM
Haselhorst. Fast 2000 Schüler lernen am Oberstufenzentrum TIEM am Goldbeckweg, das Jahr für Jahr gut ausgebildete Absolventen ins Berufsleben oder in eine akademische Laufbahn schickt. Grund genug für Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD), die zentral verwaltete Schule im Rahmen seiner Bildungstour zu besuchen.
TIEM – das steht für Technische Informatik, Industrie-Elektronik, Energie und Management: Berufsfelder, die ahnen lassen, dass es sich bei den Besuchern des Oberstufenzentrums überwiegend um junge Männer handelt. „Nur etwa zehn Prozent sind Mädchen“, bestätigt Schulleiterin Sabine Venke. „Das würden wir gern ändern.“ Helmut Kleebank hat einen Vorschlag parat: „Werden Sie Partner in der naturwissenschaftlichen Bildungskette von Spandau! Darin engagieren sich Kitas und Schulen unter anderem dafür, mehr Mädchen für naturwissenschaftlich-technische Berufe zu interessieren.“
Der Spandauer Bürgermeister hat sich die Station seiner Bildungstour durch den Bezirk diesmal nicht selbst ausgesucht – er ist der Einladung von Sabine Venke gefolgt, die genau aus diesem Grund um die Stippvisite gebeten hat: Sie will wissen, wie sie das OSZ noch besser mit dem Bezirk vernetzen kann. Außerdem möchte die Schulleiterin dem Rathaus-Chef natürlich auch zeigen, was das Bildungszentrum alles zu bieten hat. Und das ist eine Menge. Neben der dualen Berufsausbildung gibt es eine gymnasiale Oberstufe, eine Berufsoberschule für junge Menschen, die bereits einen Abschluss haben und studieren möchten, und eine Fachoberschule. Wer die erfolgreich beendet, kann sich an einer Fachhochschule bewerben. Großen Wert legt das OSZ-Konzept auf einen umfänglichen Praxisanteil, dank eigenem Solarraum und -dach können manche Auszubildende sogar im Gebäude am Goldbeckweg planen, tüfteln und schrauben. Die meisten Schüler absolvieren ihre Praktika aber in Unternehmen berlinweit.
100 Fachtheorielehrer beschäftigt die Schule, drei Pädagogen hat sie inzwischen extra fürs Fach Deutsch als Fremdsprache eingestellt, drei weitere sollen in Kürze folgen, sagt Birgit Venke. Denn auch am OSZ gibt es inzwischen Willkommensklassen – fünf sind es an der Zahl. In einer schaut der Bürgermeister bei seinem Rundgang durch die Schule auf einen längeren Austausch vorbei. Zwölf Jugendliche aus Syrien, dem Kosovo, Eritrea und dem Iran lernen vor allem Deutsch, Ziel ist es, sie möglichst schnell in Regelklassen zu schicken. Manche wollen später das Abitur machen, andere eine Berufsausbildung beginnen. Ob es denn sehr schwierig sei, die fremde Sprache zu lernen, will Helmut Kleebank im Gespräch von den jungen Leuten wissen. „Der Anfang war schon schwer“, sagt Ahmad aus Syrien. „Aber jetzt wird es immer leichter.“ Der Spandauer Bürgermeister rät den Jugendlichen, in ihrer Freizeit möglichst viel Kontakt zu den Berlinern zu suchen – ob beim Sport, in Kulturvereinen oder anderen Gruppen. „Gemeinsame Interessen helfen, Freunde zu finden. Und die braucht man, um in einem Land anzukommen.“ bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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