Eltern warten auf Bescheide: Schulamt muss hohe Zahl an Wechselwünschen bearbeiten

Spandau. Im Bezirk sind viele Kinder noch ohne Grundschule. Was die Eltern verärgert. Doch in Spandau gibt es diesmal eine ungewöhnlich hohe Zahl an Umschulungsanträgen.

Viele Eltern im Bezirk warten seit Wochen auf Post vom Schulamt. Ihre Kinder sollen im August eingeschult werden. Doch die Bescheide, auf welcher Schule ihr Nachwuchs einen Platz bekommt, sind überfällig. Normalerweise gehen diese Anfang Juni raus.

An der Charlie-Rivel-Grundschule zum Beispiel warten 64 Eltern, weiß Annett Lippitsch vom Schulförderverein. „Für sie ist das eine große Belastung“, sagt die Mutter. Schließlich würden sich die Eltern so gut wie möglich auf den Schulanfang vorbereiten wollen. Auch an der Siegerland-Grundschule sind Familien betroffen.
Im Schulamt Spandau wird indes intensiv daran gearbeitet, alle Schulanfänger zu versorgen. „Wir wissen, dass die Eltern warten“, sagt Amtsleiter Horst Lorenz. Noch vor den Sommerferien sollen die Bescheide aber verschickt werden.

Der Grund für die Verzögerung ist eine ungewohnt hohe Zahl an Wechselwünschen. So haben sich viele Eltern nicht für die Grundschule im Einzugsbereich entschieden und gleich bei der Anmeldung im Oktober einen Umschulungsantrag gestellt. 766 solcher Anträge liegen dem Schulamt vor. Für die Charlie-Rivel-Grundschule sind es etwa 31 Anträge. Weitere 551 Kinder wollen auf Wunsch ihrer Eltern an eine bestimmte Schule. Die Folge ist, dass fünf Grundschulen übernachgefragt sind, darunter die Schule an der Jungfernheide und die Robert-Reinick-Grundschule.

Das Schulamt muss nun nicht nur jeden Antrag sorgfältig prüfen, um mögliche Klagen der Eltern zu vermeiden. „Wir müssen auch nach Raumkapazitäten suchen, um neue Klassen eröffnen zu können“, erklärt Horst Lorenz das Problem. Dafür braucht das Schulamt die Zustimmung der Senatsschulaufsicht.

Annett Lippitsch kann trotzdem nicht nachvollziehen, warum das solange dauert. Mit den Anmeldungen hätte das Schulamt doch wissen müssen, was für ein Chaos zu erwarten sei, sagt sie. Insgesamt haben sich in Spandau rund 2070 Schulanfänger angemeldet.

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Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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