Hier geben Kinder den Ton an: Musikschule begeistert mit Tag der Instrumente
Das Akkordeon schnaubt wie ein Tier. Die Gitarre klampft A-Moll und am Schlagzeug knarzen die Bässe. Die Kinder geben sich Mühe, den Instrumenten harmonische Töne zu entlocken. Doch so richtig will das noch nicht klappen. Egal, Shawn, Adrian, Julia und Alexandra haben ihren Spaß dabei, einmal verschiedene Musikinstrumente auszuprobieren. Oboe, Fagott, Klarinette, Posaune - was auch immer die Kinder spielen wollten, in der Musikschule Spandau gab es beim Instrumenten-Info-Tag am vorigen Samstag die Gelegenheit dazu.
Im zweiten Obergeschoss versucht sich die neunjährige Alexandra aus Staaken am Violoncello. Gekonnt streicht sie den Bogen über die Saiten. Das kennt sie schon von der Geige. Nun will es Alexandra aber mit einem größeren Streicher versuchen. "Das Cello ist ein gutes Einstiegsinstrument für Anfänger", sagt Musikdozent Wolfgang Zamastil. Das Alter spielt dabei kaum eine Rolle. Der jüngste Schüler des Cellisten war dreieinhalb und spielt heute noch. "Die Musikschule ist für alle Altersstufen offen", sagt Musikschulleiter Jürgen Mularzyk. Überwiegend sind die Schüler aber Kinder. Und die interessieren sich vor allem fürs Klavier und die Gitarre. "Das sind die Hauptrenner bei uns", weiß der Musikschulleiter. Kontrabass oder Harfe sind da weniger gefragt. Für die Kurse der musikalischen Früherziehung hat die Musikschule unlängst in neue Holzbläser und Orchesterinstrumente wie Oboe, Fagott und Saxofon investiert. Damit die kleinen Finger und kurzen Arme passen, sind alle Instrumente kindgerecht.
Normalerweise sind die Kurse stark nachgefragt. Denn die musikalische Erziehung fördert die Kreativität, Fantasie und Konzentration. Das wissen auch die Eltern. "Zurzeit haben wir aber viel Platz", sagt Mularzyk, "und können die Wartelisten abbauen."
Unterm Dach sitzt eine Gruppe von Kindern vor großen Trommeln. Philippe, der drei Jahre als ist, schlägt mit zwei Schlägeln im Takt, den die Dozentin vorgibt. Auch seiner Schwester Luise macht das riesigen Spaß. Ihre Mutter fördert das musikalische Interesse der beiden. "Wir lassen sie alles ausprobieren und dann entscheiden, welches Instrument sie gern erlernen wollen", sagt Lydia Günther. Nebenan erklärt Christa Heinrichsmeier einem Mädchen, dass die Blockflöte geschickte Finger und Gefühl braucht. "Die Blockflöte fasziniert. Man kann reinpusten, und schon kommt ein Ton. Aber harmonisch ist das noch nicht." Dafür braucht es Übung. Im nächsten Raum hat Shawn sein Lieblingsinstrument entdeckt. "Das Schlagzeug klingt gut", sagt der Junge begeistert. "Und es passt zu mir."
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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