Mit der Lochkamera der Natur auf der Spur
Ausstellung von Georgia Krawiec
Die Ausstellungen auf der Zitadelle sind wieder zugänglich. Allerdings sind größere Veranstaltungen wegen des Coronavirus noch tabu.
Georgia Krawiec machte sich daher allein und ohne Performance-Publikum auf, um ihre Ausstellung „radiKAHLschlag“ im Projektraum der Alten Kaserne auf der Zitadelle mit der Natur zu verbinden.
Richtig wahrgenommen wird das Ergebnis vermutlich erst in Jahren. Die Künstlerin pflanzte Eichen auf dem Gelände der Zitadelle und auf dem Glacis davor, die sie in der Ausstellung gezogen hat. Mit dem Einpflanzen unterlief sie einen Teil des Titels ihrer Ausstellung. Immer wieder regt sie sich nämlich über den Kahlschlag auf, der ihrer Meinung noch viel zu oft in Grünanlagen zu sehen ist.
Dagegen wehrt sie sich nicht nur mit den Pflanzungen, sondern auch mit einer Kunst, die Natur nicht nur achtet, sondern im Wortsinn lange in den Fokus nimmt. Eine Spezialität der Künstlerin sind Lochkameras. Das sind Hohlkörper, in die das Licht durch eine kleine Öffnung fällt und auf der inneren Hinterseite des Gegenstandes ein auf dem Kopf stehendes Bild erzeugt. In den Arbeiten von Georgia Krawiec stehen solche Kameras oft monatelang zum Beispiel vor einer Pflanze und lassen diese quasi im Bild wachsen.
Die Ausstellung „radiKAHLschlag“ ist bis 2. August freitags bis mittwochs von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 13 bis 20 Uhr im Zentrum für aktuelle Kunst in der Alten Kaserne auf der Zitadelle zu sehen. Der Eintritt kostet den Zitadellen-Eintritt von 4,50, ermäßigt 2,50 Euro. Weitere Informationen zur Künstlerin unter www.georgiakrawiec.net.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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