Farbenspiel am Rathausturm: Gebäude gehört zu Deutschlands schönsten Rathäusern
Spandau. Die Spandauer haben den längeren Atem: Während Berlin das bis zum 18. Oktober befristete Festival of Lights feiert, leuchtet der Spandauer Rathausturm seit dem 13. Oktober in der Dunkelheit bis nach Mitternacht unbegrenzt.
Das Farbenspiel über dem nächtlichen Himmel der Zitadellenstadt war keine einfache Geburt. Rund zwei Jahre bemühte sich die Vereinigung Wirtschaftshof Spandau darum, den oberen Teil des 80 Meter hohen Rathausturms zum Leuchten zu bringen. Der Bezirk hatte dafür kein Geld, und es sollte auch nicht nur ein kurzes Aufflackern sein.
Am 13. Oktober konnte schließlich die Vorsitzende der Vereinigung Wirtschaftshof, Gabriele Fliegel, symbolhaft den Schalter umlegen. „119 Sponsoren haben das mit jeweils 200 Euro ermöglicht, die Firma Osram ist noch mit einer maßgeblichen Summe dazugekommen“, hatte sie zuvor schon verraten. Anlass genug für sie und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD), in das Sky Tower Restaurant im 16. Stock des Spiegelturms des Hotel Winters einzuladen, von wo aus die Sponsoren nicht nur eine gute Sicht auf das erste Leuchten hatten, sondern die Möglichkeit, sich in das Goldene Buch der Stadt Spandau einzutragen.
Das hat übrigens einen besonderen Bezug zum Rathaus: Es wurde am 15. September 1913 vom Buchbindermeister Alfred Dreger der Stadt Spandau gestiftet. Das von den Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth geplante Gebäude war am selben Tag eingeweiht worden.
Und ganz aktuell ist das Spandauer Rathaus, in der Planungsphase "Bürgerstolz II" genannt, zu neuer Ehre gekommen: Es steht an zweiter Stelle des Bildbandes „Deutschlands Rathäuser“, die der Heimatverein Köpenick zum 110. Geburtstag des Köpenicker Rathauses in diesem Jahr herausgegeben hat. Der Text zum Spandauer Rathaus beruht im Wesentlichen auf dem 2013 zum hundertjährigen Rathaus-Jubiläum erschienenen dritten Band der „Spandauer Forschungen“ (ISBN 978-3-938648-03-2, 24,90 Euro) der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau.
Die Köpenicker Veröffentlichung ist bisher als pdf-Datei unter www.rathausgeschichte.de erhältlich, eine werbefinanzierte Paperbackausgabe wird eventuell sogar noch in diesem Jahr in Spandau kostenlos verteilt. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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