Kaserne wird Kunst-Zentrum: Dreier-Schau auf der Zitadelle

Raumgreifend sind die "Darlegungen" von Hartmut Böhm in der Alten Kaserne. | Foto: Christian Schindler
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Gleich drei Ausstellungen markieren den Beginn der kuratorischen Arbeit des neuen Kulturamtsleiters Ralf F. Hartmann für die Zitadelle und die Neuausrichtung der zukünftigen Ausstellungstätigkeit im „Zentrum für Aktuelle Kunst“ in der Alten Kaserne.

Auf rund 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird zukünftig internationale zeitgenössische Kunst im Kontext historischer Entwicklungen gezeigt. Zentral sind im ersten Aufschlag auf 600 Quadratmetern die "Darlegungen" von Hartmut Böhm. Für seine Einzelausstellung entwickelte der 80-Jährige eine raumgreifende Installation, die mit äußerst reduzierter Formsprache auf die strenge Architektur des Kasernengebäudes aus der Mitte des 19. Jahrhunderts reagiert. Reduktion, Systematik und Konzentration sind Prinzipien seiner Arbeit.

Hartmut Böhm wurde 1938 in Kassel geboren. Er studierte von 1958 bis 1962 an der dortigen Hochschule für Bildende Künste, unter anderem bei dem Documenta-Gründer Arnold Bode. Als Künstler und langjähriger Hochschullehrer gehört er zu den prägenden Persönlichkeiten der konkret-konstruktiven Kunst in Deutschland und legt seinen Arbeiten streng mathematisch-geometrische Überlegungen zugrunde. Seine Ästhetik greift auf industriell vorgefertigte Materialien wie zum Beispiel Stahlträger und Kunststoffe, aber auch Gegenstände des Alltags zurück. Aus ihnen entwickelt Böhm nicht nur räumliche Interventionen und Setzungen, sondern auch plastisch konzentrierte Arbeiten von strenger Poesie.

Der 1937 in Recklinghausen geborene Künstler und Gestalter Klaus Noculak hat in zahlreichen Städten künstlerische Projekte für den öffentlichen Raum konzipiert und realisiert. Im Kontext der konstruktiv-konkreten Kunst beheimatet, hat Noculak zahlreiche Wettbewerbe um öffentliche Aufträge gewonnen und herausragende LandArt- und Lichtkunst-Projekte realisiert. Dazu gehören das 1988 entstandene Crux decussata am Berliner Kulturforum, die 1997 bis 1999 neu gestaltete Halde Rungenberg im IBA Emscher Park und die Elektronenstrahl-Projekte im Dresdner Fraunhofer-Institut. Im Rahmen einer Präsentation im Projektraum der Alten Kaserne geben exemplarische Entwürfe, Modelle und Fotografien Einblick in das beeindruckende Arbeitsspektrum des Künstlers, der sein Atelier seit 2015 auf der Zitadelle hat.

Als Fotograf, Künstler und Kurator begleitet Jürgen Baumann, Jahrgang 1958, seit den 1980er Jahren die Kunstszene in Berlin. Seit Mitte der 1980er Jahre war er als Straßenfotograf in Europa und Russland unterwegs, wurde in den frühen 1990er Jahren Mitbetreiber des legendären Projektraums SOMA in einer Kreuzberger Glasvitrine und hat sich dem urbanen Leben Berlins, aber auch dem menschlichen Körper und den Phänomenen der Natur mit der Kamera genähert. In der Lounge der Alten Kaserne zeigt Jürgen Baumann eine Auswahl dieser Portraits aus den zurückliegenden Jahrzehnten.

Die drei Ausstellungen sind bis zum 29. Juli täglich von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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