Umstrittene Gedenktafel erinnert an Zitadellenretter Wladimir Gall
Haselhorst. Still und heimlich brachte das Bezirksamt Ende April eine Gedenktafel für den Zitadellenretter Wladimir Gall in der Festung an. Öffentlich ist dagegen ein Gedenken an das Ende der Nazizeit am 8. Mai.
Am 1. Mai 1945 vollbrachten die beiden sowjetischen Offiziere Wladimir Gall und Wassili Grischin eine unblutige Heldentat. Sie betraten als Unterhändler die von Wehrmachtsoldaten und Zivilisten überfüllte Zitadelle mit dem Ziel, die Soldaten zur Übergabe zu bewegen. Gall, der fließend Deutsch sprach, konnte die Offiziere zum Einlenken bewegen. So wurde ein Blutbad verhindert, aber auch die Zitadelle als herausragendes Festungsbauwerk vor der Zerstörung bewahrt.
Gall, der 2011 verstarb, und immer wieder mal in Spandau zu Gast war, sollte nach dem Willen von SPD und GAL mit einer Gedenktafel geehrt werden. So beschloss es die Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Jetzt hängt die Tafel aus weißem Kunststoff im Torbereich links vor dem Durchgang zum Innenbereich der Zitadelle. Der Tag von Galls Tat verstrich ohne offizielle Erinnerung.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BVV, Christian Haß, ist nicht nur deswegen empört: "Auch wenn im Antrag kein Ort genannt wird, sollte die Tafel doch außen an der Zitadelle angebracht werden. Und die Kunststofftafel ist auch nicht besonders würdig." Er will das Thema nach einmal in der BVV besprechen.
Öffentlich ist dagegen die Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Befreiung am 8. Mai ab 11 Uhr in den Italienischen Höfen der Zitadelle des Vereins "Zwangsarbeit erinnern", die gefördert wird von der Industriegewerkschaft Metall und der Partei Die Linke. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) stellen fünf Spandauer Schulen ihre Projekte zu Zwangsarbeit und Unterdrückung vor.
Christian Schindler / CS
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