Vier Mal goldene Ehrennadel: Auszeichnungen für lebenslanges Engagement verliehen
Spandau. Vier Spandauer sind am 4. Oktober von Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) mit der goldenen Ehrennadel des Bezirks ausgezeichnet worden.
„Immer wieder gerne“, sagte RBB-Moderator Raiko Thal, als Bürgermeister Helmut Kleebank darauf verwies, dass sein Vortrag der jeweiligen Laudatio fast genauso eine Tradition ist wie die Ehrennadel selbst, die seit 2001 verliehen wird.
Ältester Geehrter ist Helmut Götzner, der kürzlich seinen 90. Geburtstag feierte. Der aus Oberschlesien stammende Polizist gelangte im Mai 1945 nach Spandau. Neben der beruflichen Tätigkeit engagiert sich Götzner seit Jahrzehnten für den Sport.
Gründungsmitglied der DJK Spandau
Während der Zeit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft wurde auch die katholische Sportorganisation DJK verboten. In der Nachkriegszeit erfolgten in vielen Regionen Deutschlands Neugründungen. Götzner gehörte am 21. September 1955 in der Pfarrei St. Wilhelm zu den Gründungsmitgliedern der DJK Spandau. Auch seine mittlerweile verstorbene Frau Ingrid und sein Sohn Manfred sind Vereinsmitglieder der ersten Stunde. Helmut Götzner ist lange Geschäftsführer und auch Vereinsvorsitzender. Er organisiert unzählige Wettkämpfe, Sportfeste und weitere Veranstaltungen. Mehrmals fungierte Götzner als Bezirksbetreuer und Quartiermeister bei Katholiken- und Evangelischen Kirchentagen sowie beim Deutschen Turnfest.
Götzner war auch für die Gewerkschaft der Polizei in Berlin aktiv, gehörte mehr als 35 Jahre lang als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Sozialkommission des Bezirks an. Auch im Pfarrgemeinderat seiner Kirchengemeinde St. Wilhelm war er viele Jahre aktives Mitglied.
Mit "Laib und Seele" dabei
Mit Christine und Klaus Hoppmann wurde zum zweiten Mal ein Ehepaar mit der Spandauer Ehrenadel ausgezeichnet. Die ehemalige Mitarbeiterin des Bundesdruckerei und der Betriebswirt engagieren sich in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde.
Im Jahr 2005 installiert Christine Hoppmann die erste Ausgabestelle der Aktion "Laib und Seele" in einer Spandauer Kirchengemeinde. Zu den ganz großen Projekten, die ohne den persönlichen Einsatz des Ehepaares womöglich nie realisiert worden wären, gehört das im Jahr 2010 nach drei Jahren Planung und Bauzeit eröffnete Mehrgenerationenhaus. Das Ehepaar arbeitet auch in den Fördervereinen der Grundschule am Beerwinkel und des Lily-Braun-Gymnasiums mit.
Kunstbastion gegründet
Der aus Breslau stammende Reinhard Hoffmann begann 1971 ein Referendariat an der Lily-Braun-Oberschule, dem heutigen Lily-Braun-Gymnasium. Der engagierte Kunstlehrer übernahm dort im Jahr 1979 die Leitung des Fachbereiches Kunst und wurde zugleich Bezirksfachberater für das Fach im Bezirk. 1988 hob er mit anderen zusammen die Bildnerischen Werkstätten aus der Taufe. Dort haben Schüler aller Schularten von der 5. bis zur 13. Klasse die Möglichkeit, vier bis fünf Tage konzentriert gemeinsam künstlerisch zu arbeiten. Die alljährliche Ausstellung auf der Zitadelle dokumentiert die Arbeitsergebnisse. Der Höhepunkt in jedem Jahr ist dann die Verleihung des "Spandauer Jugendkunstpreises", mit dem die beste Gesamtleistung einer Gruppe ausgezeichnet wird.
Mit dem damaligen Schulrat Rolf-Dieter Meißner an seiner Seite entstand die Idee, eine Jugendkunstschule für Spandau ins Leben zu rufen. 1996 konnte die Kunstbastion eröffnet werden. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand leitete Hoffmann die Einrichtung und ist auch danach fester Bestandteil des Teams geblieben.
Engagierter Gewerkschafter
Klaus Prosche erblickte das Licht der Welt inmitten des Zweiten Weltkriegs im Berliner Bezirk Wedding. Dort absolvierte er seine Schulausbildung und schloss diese 1960 an der Ernst-Reuter-Oberschule, einer der ersten Gesamtschulen Berlins, ab. Prosche wurde Vermessungstechniker, dann Diplom-Ingenieur. Nur wenige Tage nach der Prüfung trat er in den Dienst des Bezirksamtes Spandau als Vermessungsingenieur ein.
Schon sehr früh engagierte sich Prosche neben seiner beruflichen Tätigkeit auch in der Gewerkschaft. Er übernahm zunächst als stellvertretender Vorsitzender und später als ehrenamtlich wirkenden Vorsitzender die regionale Leitung der Gewerkschaftsarbeit im Bezirk, die er dann mehr als 30 Jahre lang ununterbrochen wahrnahm. Darüber hinaus amtierte er über viele Jahre als Mitglied und auch als Vorsitzender des Personalrates im Bezirksamt Spandau.
Besonders stolz ist Klaus Prosche auf den unter seiner Leitung entstandenen "Spandauer Gewerkschaftsmarkt", der erstmals am 1. September 1984 stattfand und seitdem fester Bestandteil des Spandauer Veranstaltungskalenders ist.
Auch die Nachwuchsförderung im Vermessungswesen liegt Prosche sehr am Herzen. Mehr als 30 Jahre lang, davon die letzten 15 Jahre als Vorsitzender, gehört er dem Prüfungsausschuss für Vermessungstechniker in Berlin an, bis er im Jahr 2013 diese Funktion niederlegte. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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