Ende der Heimatkundler: Räume des Vereins auf der Zitadelle gekündigt
Spandau. Die Heimatkundliche Vereinigung Spandau könnte sich noch in diesem Monat auflösen. Hintergrund ist die Kündigung ihrer Räume auf der Zitadelle zum 1. September.
Es war das Gedenken für die Mauertoten am 12. August an der Gedenkstätte für die deutsche Teilung an der Heerstraße in Höhe des Hahnebergs, das der Erste Vorsitzende der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau, Karl-Heinz Bannasch, für die Mitteilung nutzte: Der Verein wird vielleicht dieses Jahr nicht überleben.
Ort und Zeit der Mitteilung waren kein Zufall. Die 2010 eingerichtete Gedenkstätte war unter anderem von den Heimatkundlern mit konzipiert und finanziert worden. Zu den Rednern am 12. August zählte neben Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) und Baustadtrat Frank Bewig (CDU) auch Prof. Dr. Igor Kakolewski, stellvertretender Direktor des Zentrums für Historische Forschungen Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er ist ein Kontakt, den die Heimatkundler herstellten.
Anlass der Kündigung ist ein Interessenbekundungsverfahren des Bezirksamtes zu Besucherservice, Marketing und Durchführung angemeldeter Führungen auf der Zitadelle. Die Entscheidung fiel am 9. August. Informationen zum Ausgang gibt es noch nicht, der zuständige Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU) war bis Redaktionsschluss im Urlaub.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Christian Haß, war überrascht und empört über die Kündigung: „Die SPD-Fraktion steht hinter der Heimatkundlichen Vereinigung. Die BVV hätte informiert werden müssen“. Bannasch bleibt dabei: „Wenn wir heimatlos werden, lösen wir uns auf“.
Die Heimatkundliche Vereinigung Spandau war 1954 auf Initiative des Bezirksamtes gegründet worden, um das Erforschen, Bewahren und Vermitteln Spandauer Geschichte zu fördern. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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