Fahne von 1989 aufgetaucht: Spandauer Wappen lag lange im Schrank

Hubert Kowalski übergab die Fahne von 1989 an Baustadtrat Carsten-Michael Röding. Sie hatte zuvor über 25 Jahre in einem Schrank gelegen. | Foto: Christian Schindler
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Spandau. Eine Spandau-Fahne mit Geschichte wird vermutlich rund um den kommenden Jahreswechsel den Turm des Rathauses zieren.

Die Winde am 80 Meter hohen Rathausturm wehen heftig. Mehrfach muss die Fahne mit dem Spandauer Wappen auf dem Gebäude aus dem Jahr 1913 gewechselt werden, damit das Symbol der Zitadellenstadt nicht in Fetzen flattert. Regelmäßig ruft daher das Bezirksamt zum Spenden einer neuen Fahne auf.

Wenn die aktuelle Fahne ihren Dienst getan hat, wird sie jedoch von einem großen Stück Stoff mit Historie ersetzt. Kurz vor dem Mauerfall 1989 hatte die Arbeiterwohlfahrt Spandau bei der Berliner Stoffdruckerei eine „Hißfahne“ in den Maßen 200 mal 335 Zentimeter bestellt. Die Rechnung vom 5. September 1989 weist inklusive der damals üblichen 14 Prozent Mehrwertsteuer 328,32 Deutsche Mark aus.

Das gute Stück lernte allerdings bis heute keine rauen Winde kennen. Es kam zum langjährigen Sozialstadtrat Hans Hill (SPD), der es wiederum an seinen Freund, den Kladower Malermeister Hubert Kowalski weitergab. Der wollte nämlich Spandaus Wappen privat hissen, um schon bei der Rückkehr von Reisen von weitem Spandaus Stolz zu erblicken. Doch dazu kam es nicht, und so blieb die Fahne im privaten Schrank.

Bis sie Kowalski wieder entdeckte, und sich an die Not des Bezirksamtes erinnerte, das regelmäßig aufs Neue Spandaus Farben Wind und Wetter aussetzen muss. Also übergab Kowalski jetzt die alte Fahne an Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU), damit sie nach ihrer eigentlichen Bestimmung für Spandau wirbt. Und Röding versprach natürlich, dass Kowalski eingeladen wird, wenn die neue alte Fahne auf dem Rathaus-Turm gehisst wird. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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