Anglern wurden Bootsmotoren gestohlen

Auf solche Bootsmotoren hatten es die Diebe abgesehen. Auch Eric Rietz vom Verein Insulaner wurde einer gestohlen. | Foto: Kiefert
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Haselhorst. Offenbar organisierte Kriminelle sind am Bootshausweg am Alten Spandauer Schifffahrtskanal auf Beutezug. Innerhalb von zwei Wochen wurden dort sechs Bootsmotoren gestohlen.

Die Diebe kamen nachts. Offenbar überkletterten sie am Bootshausweg 3 den Zaun zur Uferzone und machten sich dann an den Booten zu schaffen. Innerhalb von zwei Wochen stahlen sie sechs Bootsmotoren. Auch den rund 2800 Euro teuren Außenbordmotor von Wolfgang Haucke ließen die Täter mitgehen. "So ein Motor wiegt um die 38 Kilogramm. Den kann keiner alleine heben", sagt Haucke. Der Spandauer ist Mitglied im Angler-Verein Insulaner Neukölln 1953, der am Bootshausweg sein Anglerheim hat. Unten am Alten Spandauer Schifffahrtskanal liegen die Boote der Angler. Seit ihm Mitte September der Motor gestohlen wurde, kann Wolfgang Haucke nicht mehr zum Angeln auf den Tegeler See rausfahren. Das macht den 72-Jährigen richtig sauer. "Hier war eine kriminelle Bande gewerbsmäßig am Werk", vermutet er.

Dafür sprechen einige Indizien. Die Täter müssen Spezialwerkzeuge dabei gehabt haben. Außerdem war den Anglern aufgefallen, dass jemand unter die Planen der Boote geguckt haben muss. "Die haben die Boote und das Gelände tagsüber ausspioniert", ist sich Wolfgang Haucke sicher. Auch die benachbarten Angler-Vereine "Carpe Diem" und "Schlei" wurden von den Übeltätern bereits mehrfach heimgesucht. Den Diebstahl haben die Angler bei der Wasserschutzpolizei Spandau angezeigt. Auch dort vermutet man organisierte Banden, die schwere Motoren sofort mit Transportern wegfahren.

"Unserer Erfahrung nach verschwinden die Bootsmotoren häufig im osteuropäischen Raum", sagt Polizeikommissar Alexander Nowak. Das hätte die grenznahe Überprüfung von Lastwagen gezeigt. Meist kämen die Diebe mit Beginn der dunklen Jahreszeit, wenn die Boote im Winterlager sind und der Diebstahl so schnell nicht auffällt. Die in Haselhorst geklauten Motoren hat die Wasserschutzpolizei zur Fahndung ausgeschrieben. Einen Ermittlungserfolg gibt es noch nicht. "Die Motoren tauchen leider nur selten wieder auf", so der Polizeikommissar.

Hilfreich für die Suche sei, sich die Individualnummer des Motors zu notieren und ihn zusätzlich von der Polizei gravieren zu lassen. Spezielle Sicherheitsschlösser, gut ausgeleuchtete und mit einer Videokamera ausgerüstete Gelände könnten auf Diebe abschreckend wirken, so Alexander Nowak. Für eine Lichtanlage fehlt kleinen Vereinen aber oft das Geld. "Wir könnten den Zaun höher ziehen", überlegt Eric Rietz, 1. Vorsitzender der Insulaner. Auch ihm wurde ein Bootsmotor gestohlen.

Wolfgang Haucke hat da eine bessere Idee. Er will sich im Vereinshaus abends auf die Lauer legen. "Die Diebe dürfen nicht nochmal entwischen."

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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