Ausbildung mit knapp 50: Stefan Bouton ist anerkannter Erzieher
Haselhorst. Männliche Erzieher sind in Kitas eher selten, erst recht, wenn sie nach Ende der Ausbildung schon 49 Jahre alt sind – wie Stefan Bouton.
Vor zehn Jahren wurde Stefan Bouton klar, dass er noch einmal beruflich durchstarten musste. Lange war es ihm gut gegangen in seinem alten Beruf: Der Sänger hatte seine Auftritte, die Familie war versorgt. Doch dann war plötzlich Schluss: Die Auftritte bleiben aus, der Lebensunterhalt kam vom Jobcenter.
Dabei wusste der damals 39-jährige sehr schnell, dass es in seinem Leben noch anderes geben sollte als Musik. Über verschiedene Maßnahmen des Jobcenters kam er an die Astrid-Lindgren-Grundschule in Staaken. Sofort war klar: Arbeit mit Kindern, das sollte seine berufliche Zukunft sein. Auch andere sahen das so, wie zum Beispiel der damalige Schulleiter Norbert Hübener, der ihn am liebsten ganz an seine Schule gebunden hätte.
Ehrenamtliches Engagement, um den Kontakt nicht zu verlieren
Doch das war nicht einfach: Maßnahmen des Jobcenters sind zeitlich befristet, für eine unbefristete Arbeit fehlten Bouton Schulzeugnisse und eine Ausbildung. Zeitweise arbeitete er ehrenamtlich an der Grundschule, um den Kontakt zu seinem neuen Berufsfeld nicht zu verlieren.
In dieser Zeit kam er auch in Kontakt mit der SPD-Abgeordneten Burgunde Grosse. Die setzte sich immer für Bouton ein, wenn es darum ging, im pädagogischen Bereich zu bleiben und „im fortgeschrittenen Alter“ wieder die Schulbank zu drücken.
Jetzt konnten die beiden gemeinsam den Erfolg feiern. Mit berufsbegleitender Ausbildung wurde Bouton von 2013 bis 2016 am Hort Goldmühle des Evangelischen Johannesstifts Erzieher mit Staatlicher Anerkennung. Für Hortleiterin Susanne Tonizzi ist er aus dem Team am Goldbeckweg 21 nicht mehr wegzudenken. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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