Sami Ben Mansour und seine „Sprühlinge“ planen Großes
Ein "Wildstyle Park" für Spandau

"Change negative to positive" ("Wandle Negatives zu Positivem") ist das Motto von Graffiti-Künstler Sami Ben Mansour.   | Foto: Ulrike Kiefert
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  • "Change negative to positive" ("Wandle Negatives zu Positivem") ist das Motto von Graffiti-Künstler Sami Ben Mansour.
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Wer Sami Ben Mansour näher kennt, weiß, der Mann ist umtriebig, hat jede Menge Ideen im Kopf. Und er ist ein Macher. Sein neuestes Projekt heißt „Wildstyle Park“ – eine sozio-kulturelle Begegnungsstätte in Haselhorst.

Sami Ben Mansour steht am Lagerweg, die Graffiti-Wand im Rücken, und zeigt auf das Grundstück vor ihm. „Schauen Sie sich um, wie viel Platz hier wäre.“ Der Mann hat recht, das Areal ist groß, aber kein schöner Anblick. Autowracks rosten vor sich hin, alte Reifen, Schrott, Ölfilter, Autobatterien und Abfälle liegen herum. Hundert Meter weiter sieht es vor dem „Wildstyle Shop“ des Graffiti-Künstlers und Grafikers am Lagerweg 22 nicht besser aus. „Alles zugemüllt hier“, sagt Mansour und schüttelt den Kopf. „Es wird immer schlimmer.“ Dabei könnte man die Gewerbefläche so viel besser nutzen.

Für die soziale Jugendarbeit der „Sprühlinge“ zum Beispiel, deren Vereinschef der Spandauer ist. Seit zwei Jahren schon sucht das Team nach einem Grundstück für seine Jugendprojekte. Dazu gehören neben Urban-Art- und Graffiti-Workshops, Events und Ausstellungen seit Neuestem auch das „Streetart Newspaper“, eine Zeitung in 3D, die in Kooperation mit der Stadtbibliothek Spandau entstand, und das außerschulische Jugendorchester-Projekt „Rap die Segel“ mit Adel Tawil als Schirmherrn. „Wir brauchen unbedingt einen Ort zum Proben und für Bühnenauftritte“, sagt Sami Ben Mansour. „Stattdessen tingeln wir herum, immer auf der Suche nach Räumen, die wir zwischennutzen können.“

Begegnungsstätte für Kinder,
Jugendliche, Künstler und Nachbarn

Das könnte bald ein Ende haben. Den Mansour schwebt auf der ungenutzten Gewerbefläche am Lagerweg ein großer „Wildstyle Park“ vor, eine sozio-kulturelle Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche, HipHopper, Graffitikünstler und die Community in der Nachbarschaft. Die Pläne sind schon recht konkret: Ateliers und Studios in Containern, ein umzäunter Eventraum mit Bühne sowie DJ-Anlage und Gastronomie in zwei ausgedienten Doppeldeckerbussen, eine Location für Workshops und Urbanes Gardening. „Der Wildstyle Park könnte ein großer sozio-kultureller Raum für alle werden und das HipHop-Mekka Deutschlands“, schwärmt Mansour.

Seine Pläne hat er dem Bezirksamt, dem die Flächen gehören, schon vorgestellt. Mit Erfolg. „Wir haben einen Vertrag für eine einjährige Zwischennutzung angeboten bekommen“, sagt Mansour. „Länger geht es wohl erst mal nicht, da hier irgendwann ein Gewerbehof entstehen soll.“ Unterschrieben hat er den Vertrag allerdings noch nicht. „Einige Punkte müssen wir noch klären“, sagt Mansour. So könne der Verein das Areal zwar säubern, aber keinen Sondermüll entsorgen oder den Boden von Altlasten befreien. Ein weiteres, noch ungelöstes Problem ist die Finanzierung, denn als gemeinnütziger Verein sind die „Sprühlinge“ auf Fördermittel und Spenden angewiesen. „Wer will, kann für 60 Euro im Jahr die Patenschaft für ein kunstinteressiertes Kind oder einen Jugendlichen übernehmen“, wirbt Mansour. Für den „Wildstyle Park“ aber wäre eine größere Summe nötig und zwar rund 116.000 Euro. Darin enthalten sind die Container, Sanitäranlagen, der Zaun, Personalkosten und die Instandsetzung der Fläche. „Vielleicht helfen uns hier das Bezirksamt und die Politiker weiter“, sagt Sami Ben Mansour. Im nächsten Jugendhilfeausschuss, der auch über Fördermittel entscheidet, will er jedenfalls schon mal kräftig die Werbetrommel rühren für den „Wildstyle Park“ in Haselhorst.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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