Haselhorst. Im Seniorenwohnhaus St. Stephanus wachsen jetzt Blumen, Gemüse und Gemeinschaft. Eine Kooperation mit der TU Berlin macht den bunten Generationengarten möglich.
Die ersten Hochbeete waren schon gesetzt, Blumen und Tomaten in den guten Mutterboden gepflanzt. Denn zur Einweihungsfeier am 27. Mai musste der erste Teil des Generationengartens fertig sein.
Ort der grünen Oase ist das Caritas-Seniorenwohnhaus St. Stephanus am Gorgasring 11. Insgesamt 90 Bewohner zählt das Haus. Gemeinsam mit den Kindern der benachbarten Schule am Gartenfeld und den Kitas der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde haben sie die ersten vier von sechs Hochbeeten aus Recyclingmaterial gebaut und bepflanzt. Die älteste Hobbygärtnerin ist 102, der Jüngste drei Jahre alt.
Möglich wurde der bunte Generationengarten mithilfe der Technischen Universität Berlin. Studierende des Gasthörerstudiums Ausbildung für nachberufliche Aktivitäten zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, kurz BANA genannt, haben das intergenerative Urban-Gardening-Projekt gestartet. Entstanden sei die Idee nach einem Vortrag der Caritas zum bürgerschaftlichen Engagement an der Uni, erzählt Elke Beyer, wissenschaftliche Leiterin des BANA-Gasthörerstudiums. Gemeinschaftliches Gärtnern von Jung und Alt steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie der Anbau gesunder Lebensmittel. "Ist das Gemüse geerntet, kann es im Seniorenwohnhaus auch frisch zubereitet werden", sagt Beyer. Eine Studentin hat sich bereits als Kochpatin angeboten. Natürlich soll das Projekt auch wissenschaftlich begleitet werden.
Sofort begeistert war auch Einrichtungsleiter Christoph Giese. "Der Generationengarten ist nicht nur etwas fürs Auge. Er bereichert auch den Alltag der Bewohner und lässt sie draußen im Freien aktiv sein." Eine der engagierten Projektteilnehmer ist Ursula Hahn. "Mit den Kindern zu gärtnern, finde ich toll", sagt die 62-jährige Bewohnerin im St. Stephanus. Sie selbst pflanze leidenschaftlich gern. Die Materialien und Gärtnerei-Utensilien für das Urban Gardening hat die Berliner Metro gesponsert.
Ulrike Kiefert / uk
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