Spielhaus Haveleck hat eigene Photovoltaikanlage
Es ist ein nachbarschaftlicher, nachhaltiger und lehrreicher Schulterschluss: das Spielhaus Haveleck, das Oberstufenzentrum TIEM (Technische Informatik, Industrieelektronik und Energiemanagement) am Goldbeckweg und das Bezirksamt realisieren eine Solaranlage.
Seit kurzem besitzt das Spielhaus Haveleck auf seinem begrünten Flachdach eine eigene Photovoltaikanlage. Diese steht kurz vor ihrer Fertigstellung und soll demnächst offiziell ihrer Bestimmung übergeben und eingeweiht werden. Die Idee zu dieser Anlage zur Energiegewinnung hatte die Einrichtung für Kinder und Familien bereits vor Jahren. „Als Einrichtung auch mit dem Schwerpunkt Umweltpädagogik war es naheliegend, sich umweltrelevanten Themen zu widmen. So ist die Idee entstanden, aus der starken Sonneneinstrahlung auf unserem Flachdach nicht nur einen Sonnenbrand zu ziehen, sondern Energie zu gewinnen, aber letztlich ist das Vorhaben immer am Geld gescheitert“, berichtet Spielhaus-Leiter Achim Heidke. Durch eine Kooperation mit dem benachbarten Oberstufenzentrum (OSZ) TIEM und dem Bezirksamt Spandau, das die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt hat, konnte die Photovoltaikanlage schlussendlich entwickelt werden. Auftragnehmer ist die Planungs- und Installationsfirma ERISol / beltec.aero, die bereits Solarprojekte an zwei Spandauer Schulen, der Bertolt-Brecht- und der Carlo Schmid-Oberschule, realisiert hat.
Das Besondere an dieser Anlage ist, dass die Schüler und Schülerinnen des benachbarten OSZ in der Planungsphase, bei dem Entwurf und der Installation von Anfang an involviert gewesen sind und mitgearbeitet haben. Die Schüler des Bildungsgangs Energietechnischer Assistent im zweiten Lehrjahr konnten damit ihre ersten Praxiserfahrungen auf einer richtigen Solar-Baustelle auf dem Nachbargrundstück sammeln. „Es ist eine tolle Sache. Sogar die Lehrer zeigten sich überrascht, wie viel Spaß das Projekt den Schülern gemacht hat“, so Heidke.
Mittlerweile wurden in einer Projektwoche die Solarmodule auf dem flachen und daher besonders geeigneten Dach für eine solche Anlage angebracht. In den nächsten Wochen folgen Stromspeicher, Wechselrichter, Monitoring-System und Stromzähler. Auch hierbei werden die OSZ-Schüler einbezogen werden, so dass sie den kompletten Ablauf der Installation einer Solaranlage miterleben können.
„Die Anlage dient natürlich der Stromerzeugung, hat aber auch noch einen anderen Sinn“, verrät Heidke. Die Energieflüsse und Erträge werden durch ein Monitoring-System über das Internet sichtbar gemacht. Diese Daten werden in Folge auch für den Unterricht am Oberstufenzentrum und für Schüler und Schülerinnen nutzbar gemacht. Daher erfüllt die Anlage neben der Stromerzeugung sowohl einen Lern- als auch Lehrzweck.
Die Photovoltaikanlage wird eine Leistung von 12,8 Kilowatt Peak (kWp; Einheit, die die Leistung von Photovoltaik-Modulen misst) haben, die in jedem Jahr zirka 12 000 Kilowattstunden Strom erzeugen wird. Damit das Spielhaus möglichst viel von dem erzeugten Solarstrom selbst nutzen kann, wird ein Stromspeicher integriert. Die Energie, die darüber hinaus nicht selbst genutzt werden kann, wird ins Berliner Stromnetz eingespeist. „So soll sich die Anlage selbst tragen können, und das macht wieder Sinn, weil sie keine Kosten verursacht“, sagt der Spielhaus-Leiter.
Autor:Mia Bavandi aus Reinickendorf |
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