Zeit für Eltern und Kinder: Albert-Schweitzer-Kinderdorf baut ein Familienhaus

Der Grundstein für das „Familienhaus“ ist gelegt. | Foto: Silke Beuningh
  • Der Grundstein für das „Familienhaus“ ist gelegt.
  • Foto: Silke Beuningh
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Spandau. In der Schürstraße entsteht gerade ein „Familienhaus“ des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes Berlin. Dort können Eltern einziehen, die bei der Erziehung ihrer Kinder Hilfe brauchen.

Der Grundstein ist gelegt. Bald können die ersten Familien in das „Familienhaus“ einziehen. Neun Wohnungen umfasst das Neubauprojekt des Vereins Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin an der Schürstraße 5. Familien, die dort wohnen, bleiben auf Zeit.

Betreut werden sie rund um die Uhr von Sozialpädagogen. Die Fachkräfte helfen ihnen bei der Erziehung ihrer Kinder, erklären ihnen, wie man sie richtig versorgt und altersgerecht fördert. Denn es gibt Eltern, die das allein nicht schaffen, weil sie in einer Lebenskrise stecken oder geistig beeinträchtigt sind. Im Familienhaus finden sie einen Ort, an dem sie in den Alltag zurückfinden und ihn auch wieder allein meistern können. Doch erst, wenn das geschafft ist, ziehen sie in ihren Haushalt zurück und werden bei Bedarf anschließend ambulant betreut.

Von Reflexionsgesprächen bis zu Rollenspielen

„Wichtigste Voraussetzung für den Einzug und die Hilfe im Familienhaus ist die Bereitschaft der Eltern, sich aktiv und verbindlich zu beteiligen“, erläutert Cornelia Piekarski, Geschäftsführerin des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes Berlin. Ziel sei es, mit praktischen Übungen, Bildungsangeboten, Reflexionsgesprächen und therapeutischen Angeboten die Eigenständigkeit der Eltern zu fördern. Alle Eltern sind zur Teilnahme an den Gruppentreffen verpflichtet. So lernen sie sich untereinander kennen und tauschen sich über ihren Lebens- und Erziehungsalltag aus. „Gleichzeitig erfahren sie, dass sie mit ihren Fragen und Problemen nicht alleine sind, sich aber auch durch das Teilen von Erfolgsgeschichten gegenseitig unterstützen können“, so Cornelia Piekarski. Spezielle Situationen werden in Rollenspielen nachgespielt und die Kinder aktiv an allen Prozessen beteiligt. Dazu gehören auch gemeinsame Ausflüge, Hauskonferenzen und Feiern.

Hintergrund des Projektes ist der dringende Bedarf des Jugendamts Spandau nach einem Mehrfamilienhaus für die Betreuung von Kleinfamilien oder Alleinerziehenden mit Kindern. Im Oktober 2015 konnte der Verein Albert-Schweitzer-Kinderdorf einen Erbbaurechtsvertrag über das Grundstück an der Schürstraße 5 abschließen. Das „Familienhaus“ soll im Sommer 2017 bezugsfertig sein. Finanziert wurde es über Spenden, Eigenmittel und Stiftungsgeld. Das Angebot richtet sich zwar vorrangig an Spandauer Familien, steht aber auch anderen Bezirken offen, wenn Plätze frei sind. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.800× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.469× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.093× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.458× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.362× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.