Weitere Sportarten, aber welche?
Bürgerversammlung informiert über Pläne für das Stadion und den Krienickepark

Ein Sportpark. Tafel mit den vorgestellten Varianten. | Foto: Thomas Frey
4Bilder
  • Ein Sportpark. Tafel mit den vorgestellten Varianten.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Im Stadion Haselhorst herrschte auch an diesem Abend reger Trainingsbetrieb. Der Sportplatz ist stark genutzt und wird es in Zukunft eher noch mehr sein. Rund um die Arena wird weiter kräftig gebaut, ihr Einzugsbereich erstreckt sich bis zum Großprojekt Insel Gartenfeld.

Das Stadion soll deshalb eine Aufwertung erfahren. Gleiches gilt für den angrenzenden nördlichen Teil des hier eher vernachlässigten Krienickeparks. Wie fast immer bei solchen Vorhaben steht am Anfang eine Machbarkeitsstudie. Hier wird sie vom Büro Gruppe Planwerk erstellt. Erste Varianten wurden am 28. September bei einer Bürgerinformation vor Ort vorgestellt.

Aufwertungsbedürftig: das Stadion Haselhorst. | Foto: Thomas Frey
  • Aufwertungsbedürftig: das Stadion Haselhorst.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Zwei Lösungsskizzen wurden vorgelegt. Sie waren in vielem deckungsgleich, es gab aber auch Unterschiede. Beim Stadion ist jeweils eine Art Modernisierung vorgesehen. Das betrifft auch einen erneuerten Eingangsbereich oder Raum für Außengastronomie. Die Anlage Müsse alle Funktionen erfüllen, die für den Schulsport vorgegeben sind, wurde erklärt. Das betrifft speziell bestimmte Voraussetzungen im Bereich der Leichtathletik. Neben einer Rundum-Laufbahn auch Weitsprunggraben oder Hochsprunganlage.

Herzstück ist und bleibt aber der Fußball. Und weil die Kicker schon jetzt eher beengt agieren, ist in beiden Vorlagen ein neues Kleinspielfeld im Krienickepark verzeichnet. Außerdem soll es dort weitere Sportmöglichkeiten geben: Basketball oder Boulder, Tischtennis, in einer Variante auch ein Pumptrack. Darunter zu verstehen ist grob skizziert eine künstlich angelegte Mountainbikestrecke, die aber auch von Skates oder Scootern befahren werden kann.

Sportmöglichkeiten im derzeit vernachlässigten Krienickepark sind geplant. | Foto:  Thomas Frey
  • Sportmöglichkeiten im derzeit vernachlässigten Krienickepark sind geplant.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Zusammengefasst soll ein Sportpark entstehen, bei dem das Stadion vor allem von Schulen und Vereinen genutzt wird, die Angebote im Park teilweise dem Vereins- aber besonders dem Individualsport gewidmet sind.

Planwerk hat für seine Studie nach eigenen Angaben mehrere Befragungen durchgeführt, bei den Akteuren im Stadion Haselhorst ebenso wie bei den beiden Jugendfreizeiteinrichtungen in der Umgebung. Auf der Wunschliste ganz oben standen weitere Räume für Fußball. Auch in Varianten wie etwa Fußballgolf. Ebenfalls vor allem bei Jugendlichen genannt wurden Basketball, Beachvolleyball und Pumptrack beziehungsweise Halfpipe.

Außerdem gab es zwischen 12. Mai und 16. Juni eine Online-Beteiligung. Die wurde mit insgesamt 41 Teilnehmern eher mäßig genutzt. Das führte bei der Bürgerinformation zu der Klage, darüber wäre im Vorfeld nicht umfassen informiert worden. Das Sportamt verwies dagegen auf Vorab-Hinweise in Einrichtungen im Quartier, etwa in Kitas. Medial wurde die Beteiligung ebenfalls auf vielen Kanälen angekündigt, auch im Spandauer Volksblatt.

Der Tennisclub ASC Spandau soll in den vorgestellten Varianten einen Platz verlieren. | Foto: Thomas Frey
  • Der Tennisclub ASC Spandau soll in den vorgestellten Varianten einen Platz verlieren.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Bei der Veranstaltung am 28. September waren ebenfalls ungefähr 40 Menschen anwesend. Mehr passen aber auch kaum in das Vereinsheim im Stadion Haselhorst. Es gab allerdings Sportfreunde, die von der Online-Beteiligung nicht nur wussten, sondern dort auch agierten und Boden für ihr Anliegen gutmachen konnten. Das galt speziell für Aktive und Anhänger von Pickleball, eine Sportart, die sich aus Elementen von Tennis, Tischtennis und Badminton zusammensetzt. In Spandau gibt es mittlerweile Pickleball-Abteilungen in zwei Vereinen.

Die Pickleballer erreichten, dass ihre Disziplin ebenfalls Berücksichtigung fand. Sie soll nordöstlich des Stadions angesiedelt werden. Federn lassen müsste in beiden Varianten dagegen der daneben beheimatete Tennisclub ASC Spandau. Er soll demnach nur noch vier Plätze haben, außerdem ein Gebäude auf seinem Gelände verlieren. Die anwesenden Clubmitglieder fanden das naturgemäß nicht besonders toll. Bereits vor einigen Jahren hätten sie zwei Plätze eingebüßt. Der Verein habe zwar aktuell nur 39 Mitglieder, könne aber schon durch erneute Einschränkungen nicht weiter wachsen.

Wieviel Vereins- und wieviel unorganisierter Sport ist auf dem Areal möglich und wie wird das verteilt? Diese Frage führte zu einigen Diskussionen. Vereinsvertreter verwiesen auf ihren auch sozialen und gesellschaftlichen Beitrag. Sportstätten unter ihrer Ägide seien besser geschützt, es gebe Regeln und Verantwortung. So wichtig das Vereinsleben sei, es brauche ebenso Möglichkeiten, sich individuell sportlich zu betätigen, entgegnete ein Vertreter der Senatssportverwaltung. Wie das austariert wird, blieb vage – etwa bei der eventuellen Nutzung des Kleinspielfelds. Einigermaßen skurril empfanden mehrere Besucher auch die Idee von Planwerk, die Laufbahn im Stadion allen zugänglich zu machen, während der Platz weiter nur Schulen und Vereinen vorbehalten sein soll. Es gab keine ausreichende Antwort darauf, wie sich das allein technisch umsetzen ließe. Und auch der Wegfall vieler Parkplätze fand keine allgemeine Zustimmung.

Das Projekt befindet sich auf dem Weg zur Machbarkeitsstudie. Die vorgestellten Varianten sind noch nicht mehr als eine erste Bestandsaufnahme. Bis die Studie abgeschlossen ist, muss einiges geklärt werden. Das gilt auch für die Verantwortlichkeiten. Ein Teil der Flächen befindet sich im Fachbereich des Sportamts, ein anderer in dem des Straßen- und Grünflächenamts. Von weiteren Schritten, etwa einer konkreten Planung, Finanzierung, Baubeginn, ganz zu schweigen. Es gibt also noch genügend Möglichkeiten, einzuwirken.

Informationen gibt es unter https://mein.berlin.de/vorhaben/2023-00689/.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 226× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 191× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 574× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.167× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.