Mitmachen und mitgestalten
Beim ersten Gebietsforum Haselhorst/Siemensstadt standen Verkehrsfragen im Mittelpunkt
Rund 40 Teilnehmer hatte am 19. Oktober das erste Gebietsforum Haselhorst/Siemensstadt in der Weihnachtskirche am Haselhorster Damm. Am Ende der Veranstaltung waren die Tafeln voll mit Anmerkungen, Wünschen, Forderungen. Schon das zeigte, dass die Verkehrssituation viele Menschen bewegt.
In Siemensstadt und Haselhorst werden in den kommenden Jahren mit Siemensstadt Square und der Insel Gartenfeld einige der auch berlinweit größten Bauprojekte realisiert. Deshalb ist das Gebiet in das Förderprogramm „Nachhaltige Erneuerung“ aufgenommen worden. In dessen Rahmen können begleitende Projekte realisiert werden. Beispiele dafür sind die Aufwertung des Drachenspielplatzes oder die geplante Umgestaltung des Stadion Haselhorst und seiner Umgebung. Auch das Installieren eines Geschäftsstraßenmanagements gehört dazu. Initiativen aus den Quartieren können für Ideen über den Gebietsfonds einen finanziellen Zuschuss beantragen.
Eine wichtige Rolle spielt nicht zuletzt der Verkehr. Wo gibt es bereits aktuell Verbesserungsbedarf, was muss sich in Zukunft ändern, was wird insgesamt erwartet oder befürchtet? Das war das Thema zum Auftakt des Gebietsforums.
Häufig genannt wurden von den Teilnehmern zum Beispiel bessere Einblicke und Sichtachsen in Kreuzungen. Der Zustand vieler Rad- und Fußwege wurde bemängelt und sichere Radverkehrsanlagen auf an allen größeren Straßen gefordert. Regelmäßige Staus sind auch in diesem Gebiet ein Problem. Als alternative Mobilitätsmöglichkeiten wurden ein Rufbus, E-Roller und sogar ein Wassertaxi genannt. Einige Teilnehmer beklagten die schwierige Parkplatzsituation. Viele Klagen bezogen sich auch direkt auf Straßenzüge wie den Rohrdamm oder auf das „Badestau“ genannte sommerliche Verkehrschaos am Maienwerderweg. Der Gorgasring werde immer mehr zur Ausweichstrecke für die häufig überlastete Gartenfelder Straße, wurde ebenfalls beklagt. Oftmals gebe es zu viel Verkehre auf engem Raum.
Alle Anmerkungen werden gesammelt und sind zumindest Arbeitsgrundlage für die jetzt folgende Machbarkeitsstudie. Bei vielen Themen hat der Bezirk keine direkten Eingriffsmöglichkeiten, wie beispielsweise auf den öffentlichen Nahverkehr oder auf übergeordnete Straßen wie die Nonnendammallee. Das Bezirksamt stehe aber in Kontakt mit der BVG, beziehungsweise der Senatsverkehrsverwaltung, betonte Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU).
Am Ende geht es auch darum, welche Antworten in Sachen Mobilität es für den künftigen großen Bevölkerungszuwachs in Siemensstadt und Haselhorst geben wird. Bisher ist nur die Wiederinbetriebnahme der Siemensbahn bekannt. Als Termin ist Dezember 2029 vorgesehen. Ansonsten scheint das Thema bei den Neubauplanungen in der Vergangenheit nicht unbedingt eine dominierende Rolle gespielt zu haben.
Vielleicht gibt es dazu neue Erkenntnisse bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) am Montag, 6. November. Sie findet ab 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr, in der Mensa der Schule an der Jungfernheide, Lenther Steig 1/3 statt.
Unter dem Titel „Der Verkehr im Nordwesten – Noch alles im Griff“ soll es um die Mobilitätsstrategie für die gesamte Region gehen. Für Siemensstadt, Haselhorst, aber auch darüber hinaus für die Wasserstadt in Hakenfelde oder dem Quartier des ehemaligen Flughafens in Tegel. Die Veranstaltung wird von der Planungswerkstatt Neue Siemensstadt zusammen mit weiteren Akteuren organisiert.
Mehr Informationen zum Gebietsforum und zur weiteren Entwicklung in Haselhorst und Siemensstadt stehen im Internet auf https://bwurl.de/19lo.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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