Radparkhaus fällt Sparzwang zum Opfer
Senatsverkehrsverwaltung erklärt geplantes Projekt am U-Bahnhof für "qualifiziert beendet“
Der Berliner Senatsverkehrsverwaltung hat den Bau des Fahrradparkhauses am U-Bahnhof Haselhorst auf Eis gelegt. In der Mitteilung des Senates wird es „qualifiziert beendet“. Der Grund sind die aktuellen Sparzwänge des Landes Berlin.
Die Entscheidung werde vom Bezirksamt bedauert, erklärte Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Ende September. In der Sitzung hatte die Fraktion B’90Grüne Fragen zu diesem Thema. Der Stadtrat wies gleichzeitig darauf hin, dass die Sparvorgaben die gesamte Stadt und alle Geschäftsbereiche betreffen.
Das Fahrradparkhaus sollte westlich des Ferdinand-Friedensburg-Platzes entstehen und ungefähr 350 Abstellplätze bieten. In dem zweigeschossigen Gebäude waren außerdem weitere Angebote und Dienstleistungen vorgesehen wie zum Beispiel eine Servicestation mit einem Reparaturbereich. Die Kosten wurden zuletzt von der infraVelo GmbH mit rund 2,3 Millionen Euro beziffert.
Ob sich das Vorhaben vielleicht durch Abstriche an der Architektur und der Größe noch retten lasse, darum ging es vor allem in der Debatte auf der BVV-Sitzung. Zunächst waren lediglich etwa 170 Stellplätze vorgesehen, die als Bedarf bis zum Jahr 2030 errechnet wurden. Die Machbarkeitsuntersuchung beinhaltete allerdings auch weitere Zuwächse durch die Neubauten in der Wasserstadt. Obendrein ging sie davon aus, dass durch ein Radparkhaus die Nachfrage weiter steigt. Denn es handle sich um ein „qualitativ sehr hochwertiges Angebot“. Das sollte in Haselhorst auch durch eine entsprechende Gestaltung des Gebäudes und seiner Ausstattung deutlich werden.
Daran wollte Stadtrat Schatz keine Abstriche sehen. Wenn solche Diskussionen am Ende zu einer „Wellblechhütte mit Fahrradbügeln“ führen, „wäre das nicht mein Anspruch“, erklärte er. Es gehe einfach um ein Parkhaus, in dem Fahrräder sicher seien, egal, wie das gestaltet werde, erklärte dagegen die SPD-Fraktionsvorsitzende Ina Bittroff.
Bei dem Vorhaben könnte zu einem späteren Zeitpunkt an den bereits erreichten Planungsstand angeknüpft werden, hatte die Senatsverkehrsverwaltung mitgeteilt. Das soll aber „in Abhängigkeit der Finanzierbarkeit erfolgen“, was nicht nach einer kurzfristigen Wiederaufnahme klingt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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