Großeinsatz für die Feuerwehr am Heinersdorfer Wasserturm
Für die Feuerwehrleute war es wegen der Flammen und der Rauchentwicklung nicht möglich, im Innern des Turmes zum Brandherd vorzudringen. Deshalb teilten sie den Turm in zwei Einsatzabschnitte auf. Über zwei Drehleitern löschten sie die Flammen durch Gebäudeöffnungen von außen. Dabei arbeiteten sie sich von Geschoss zu Geschoss vor. Im Verlauf der Löscharbeiten stürzte das hölzerne Treppenhaus vollständig ein. Der Brandschutt wurde dann von den Feuerwehrleuten komplett abgelöscht. Außerdem wurde über die Gebäudeöffnungen jede Etage kontrolliert, ob wirklich alle Flammen gelöscht sind.
Der ehemalige Wasserspeicher, der sich über dem hölzernen Treppenhaus befindet und mit einer Stahlbetondecke abgetrennt ist, war von dem Brand nicht betroffen. Er befindet sich in circa 23 Metern Höhe. Feuerwehrleute stiegen über eine Drehleiter dort ein und konnten über die im Innern vorhandene Stahltreppe den oberen Bereich des Wasserturmes kontrollieren.
Für alle Fälle war auch ein Team der Höhenrettung vor Ort, um eventuell Personen zu retten, die sich im Wasserturm befinden. Die Suche nach Personen verlief glücklicherweise ergebnislos. Um 9.17 Uhr konnten die Feuerwehrleute vermelden, dass der Brand gelöscht ist. Insgesamt 40 Einsatzkräfte waren vor Ort. Die Ermittlungen zu den Brandursachen laufen noch.
Für die Zeit der Löscharbeiten war die Straße gesperrt, so dass es rund um die Tino-Schwierzina-Straße zu Staus im Berufsverkehr kam. Außerdem wurde der Betrieb der Straßenbahnlinie M 2 in Heinersdorf eingestellt. Die BVG richtete einen Ersatzverkehr mit Großraumtaxis ein.
Errichtet wurde der unter Denkmalschutz stehende Wasserturm 1910. Er sollte ein Rathausturm werden. Deshalb besaß er auch viele Jahre lang eine Turmuhr. Nebenbei sollte er die Funktion eines Wasserturms bekommen. Das Vorhaben, in Heinersdorf ein Rathaus zu bauen, wurde wegen des beginnenden Ersten Weltkriegs nie verwirklicht. Danach erübrigte sich der Bau eines eigenen Rathauses für Heinersdorf, weil der Ort nach Berlin eingemeindet wurde. Auch als Wasserturm wurde das Bauwerk nie benutzt, weil die Wasserversorgung anders geregelt wurde. Heute befindet sich das Bauwerk in Privatbesitz.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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