Theoretisch könnte die Straßenbahn M 2 zum Alex öfter fahren
Mit dieser Frage wandte sich der Bezirksverordnete Roland Schröder (SPD) kürzlich an das Bezirksamt. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie M 2 zum Alexanderplatz im Jahre 2007 war ein Erfolg. Weil immer mehr Fahrgäste diese Linie nutzten, forderten Fahrgastverband und Bezirkspolitik schon bald verkürzte Taktzeiten. Zunächst hielten sich BVG und Senat noch bedeckt. Aber die wachsende Zahl der Fahrgäste überzeugte. Vor fünf Jahren entschied man, die Tram ab Am Steinberg öfter fahren zu lassen. Die Züge fahren jetzt zwischen 7 und 9 Uhr sowie 16 und 19 Uhr im Fünf-Minuten-Takt. Tagsüber fährt die Bahn dann in Abständen von sechs bis sieben Minuten und abends bis zum Betriebsschluss sowie ab Betriebsbeginn im Zehn-Minuten-Takt. Allerdings der Streckenabschnitt zwischen Am Steinberg und Endhaltestelle Heinersdorf wird weiterhin nur alle 20 Minuten bedient. Dabei ist Heinersdorf inzwischen ein Zuzugsgebiet. In den vergangenen Jahren wurden etliche Häuser gebaut. Weiterer Wohnungsbau ist geplant. Da sollte man auch über eine Taktverdichtung nach Heinersdorf nachdenken, meint der Bezirksverordnete Roland Schröder.Das Bezirksamt leitete die Anfrage an die BVG weiter. Die teilte mit, dass eine Taktverdichtung auf zehn Minuten baulich und signaltechnisch möglich sei. Für einen Zehn-Minuten-Takt könnte auch die Anzahl der bisher eingesetzten Züge theoretisch unverändert bleiben. Um eventuelle Verspätungen abfangen zu können, wäre praktisch nur ein Zug mehr nötig. Für eine Taktverdichtung wären nach Angaben der BVG allerdings ein zusätzliches "Besteller-Entgelt" in Höhe von 99 000 Euro im Jahr, das der Senat zu zahlen hätte, nötig. Derzeit sehe man aufgrund der geringen Fahrgastzahlen auf diesem Streckenabschnitt aber noch keine Notwendigkeit für eine Taktverdichtung. Zumindest macht die Antwort der BVG aber deutlich: Wenn die Entwicklung in Heinersdorf so weitergeht und die Fahrgastzahlen steigen, könnte die Straßenbahn schon bald alle zehn Minuten von Heinersdorf zum Alex fahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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